Maienfeld

Eigentümer verbarrikadiert Durchfahrt mit Holzzaun

René Rödiger, 17. Januar 2023, 10:47 Uhr
In Maienfeld streiten sich die Gemeinde und ein Grundeigentümer um die Durchfahrt beim Muldenweg. Jetzt ist die Situation weiter eskaliert: Der Eigentümer hat die Strasse blockiert.
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Wer von Rofels nach Maienfeld fahren will, muss einen Umweg auf sich nehmen. Denn die kürzeste Strecke über den Muldenweg ist mit einem Holztor versperrt, wie die «Südostschweiz» berichtet.

Verantwortlich dafür: Der Grundeigentümer. In einem Inserat des Bezirksamtsblatts schreibt er: «Tatsache ist, dass weder für die Gemeinde noch für die Öffentlichkeit Durchgangsrechte bestehen.»

Gericht muss entscheiden

Der Stadtrat seinerseits sagt: «Obwohl wir frühzeitig das Gespräch mit dem Eigentümer gesucht hatten und verschiedene Lösungsansätze diskutiert wurden, liess der Eigentümer die Situation leider eskalieren.»

Stadtpräsident Heinz Dürler sagt gegenüber der «Südostschweiz»: «Aus unserer Sicht handelt der Grundeigentümer rechtswidrig.» Die Stadt habe nun rechtliche Schritte eingeleitet, das Regionalgericht müsse über die Sperrung entscheiden.

Langjähriger Streit

Der Streit um den Muldenweg in Maienfeld dauert schon mehrere Jahre. 2017 liess die Stadt einen Teil der Zufahrt teeren, seither habe der Verkehr stetig zugenommen, sagt der Grundeigentümer.

Auf der 80er-Strecke sei es für ihn gefährlich geworden. Der Mann liess Verkehrsberuhigungsschwellen einbauen – was wiederum dazu führte, dass Autofahrerinnen und Autofahrer mit Hupen reagierten. Darauf installierte der Anwohner Überwachungskameras und zeigte die fehlbaren Verkehrsteilnehmer an.

Viele Interessengruppen betroffen

Der Stadtrat will hingegen nichts von einem Fahrverbot oder einer Verlegung der Strasse um das Grundstück wissen. Die Strasse sei zum Beispiel für Zeitungsverträger, Postbotinnen, die Bewohnerinnen und Bewohner von Rofels sowie den Schulbus eine wichtige Route.

Nachgeben will keine Seite. Ob die Geschichte mit einem Entscheid des Regionalgerichts erledigt ist, ist eher unwahrscheinlich.

Quelle: FM1Today
veröffentlicht: 17. Januar 2023 20:18
aktualisiert: 17. Januar 2023 20:18