Banken-Übernahme

Die UBS schiebt Massenentlassung auf und stellt Personal ein

· Online seit 23.04.2023, 10:57 Uhr
Vorläufig soll es keine Entlassungen bei der neuen Grossbank geben. Im Gegenteil: UBS und CS müssen kurzfristig sogar mehr Personal einstellen. Derzeit wird geprüft, wie man die CS Schweiz ausgliedern und unabhängig lassen kann.
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Nächste Woche geben die Credit Suisse und die UBS ihre Zahlen bekannt. Bei der CS erwartet man einen Bericht des Grauens, angesichts der vielen Gelder, die von den Kunden abgezogen worden sind. Von der UBS erhofft man sich Informationen darüber, wie die geplante Monsterbank aussehen wird und wie viele Angestellte wegen der Fusion gehen müssen.

Recherchen der «SonntagsZeitung» haben ergeben, dass es vorläufig keine Entlassungen geben wird. Im Gegenteil: UBS und CS müssen kurzfristig sogar mehr Personal einstellen. Dies mindestens so lange, bis der Übernahmevertrag steht und die Fusion überall bewilligt sei, so die Zeitung.

Neue Bank prüft Ausgliederung der CS Schweiz

Bis dahin müssen die Banken doppelt geführt werden. Angesichts der drohenden Entlassungen kam es weltweit bereits zu sehr vielen Kündigungen, vor allem bei der CS. Als offizielles Übernahmedatum wird nun der 30. Juni angestrebt. Es gibt noch einen Grund, der hoffen lässt, dass es nicht zu so vielen Entlassungen kommt wie befürchtet.

Ursprünglich war geplant, dass zwischen 20 und 30 Prozent aller Stellen eingespart werden, also gut 30’000 weltweit und rund 11’000 in der Schweiz. Mindestens in der Schweiz könnte es also weniger werden, denn offenbar werden Szenarien durchgerechnet, wie man die CS Schweiz ausgliedern und unabhängig lassen könnte.

Regulierungen von «Monopolstellung» macht eine Abspaltung attraktiv

Entschieden ist noch nichts, und offenbar ist die CS Schweiz längst nicht so profitabel wie teilweise behauptet. Doch die drohende politische Einmischung und damit verbunden die Regulierungen wegen der Monopolstellung, machen eine Abspaltung auch für das UBS-Management attraktiv, so die SonntagsZeitung weiter.

In der Schweiz waren zuletzt bei der UBS 21’000 Mitarbeitende und bei der CS 16’000 beschäftigt. Davon würden bei einer Vollfusion 7400 respektive 11’100 Personen ihren Job verlieren. Allein die soziale Abfederung dieses Abbaus würde in die Milliarden gehen. Viele Filialen sollen zudem geschlossen werden.

CS verdient kaum mehr Geld

Es zeigt sich auch, dass die CS in einem sehr schlechten Zustand ist. In der Schweiz verdient sie bei einer ehrlichen Rechnung kaum mehr Geld, und ansonsten schreibt sie selbst in den Paradedisziplinen Private Banking und Asset Management Verlust. Darum werden in diesen Sparten Sparprogramme kommen, selbst wenn die CS Schweiz abgespalten wird.

(nib)

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veröffentlicht: 23. April 2023 10:57
aktualisiert: 23. April 2023 10:57
Quelle: ZüriToday

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