Quelle: ArgoviaToday / Niclas Zettergren / CH Media Video Unit / Linus Bauer
Im Quartier Bachletten, am Fluss Birsig scheinen an einem Mittwochmorgen die ersten Sonnenstrahlen in den Zoo Basel – oder liebevoll: Zolli. Viele Besucherinnen und Besucher hat es zu dieser Uhrzeit noch nicht. Trotzdem herrscht schon reger Betrieb im mit 150 Jahren ältesten Zoo der Schweiz. Gehege werden gereinigt, Tiere gefüttert und versorgt. Einer, der dafür zuständig ist, ist der Tierpfleger Markus Bracher. «Langweilig wird es hier nicht», sagt er im Gespräch mit ArgoviaToday. Für ihn ist jeder Tag, an dem er mit «seinen» Tieren arbeiten darf, auf seine Weise ein ganz besonderer.
Enge Bindung trotz weniger direktem Kontakt
So geht es auch Tierpfleger Nicola Kaufmann. «Man hat mit den Tieren eine sehr enge Bindung», fügt er an. Und dennoch: Der Zolli will nicht, dass die Tiere zu sehr auf das Personal geprägt sind. Sie sollen in ihren eigenen sozialen Strukturen leben können und die Mitarbeitenden bloss das machen, was für deren Pflege und Gesundheit nötig ist.
Konkret heisst das für den Alltag: «Wir fassen die Tiere nicht an, wenn wir nicht müssen, sondern halten bei den meisten einen gewissen Abstand, damit sie uns nicht als Gefahr wahrnehmen und wir nicht zu fest in ihre Lebensvorgänge eingreifen», erklärt Kaufmann.
Nicht nur herzige Tierchen zeigen
Wenig direkten Kontakt, möglichst naturnahe und verhaltensgerechte Haltungsformen, das hat in vielen Zoos bereits Schule gemacht und ist aus der modernen Führung eines Tierparks heute kaum mehr wegzudenken. Das beweist die Konkurrenz in Zürich unter anderem mit der Regenwaldanlage, der Masoalahalle, einem gigantischen, für Besuchende begehbaren Gehege. Dort können sich Tiere dahin zurückziehen, wo sie vor neugierigen Blicken geschützt sind.
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Auch der Zolli macht weit mehr, als Tiere vorzuführen. Das zeigt sich im Engagement in Forschungs- und Bildungsprogrammen und im Tierschutz. Dennoch sehen sich Organisationen wie der Zolli natürlich auch immer wieder Kritik ausgesetzt. Abholen kann man viele offenbar aber nicht mit zusätzlichen Massnahmen für eine naturnahe Haltung: «Die Menschen sind heute allgemein lauter mit Kritik und, wie wir feststellen, auch nicht mehr sonderlich dialogbereit», sagt Mediensprecherin Corinne Moser. Auch der älteste Zoo Schweiz muss sich seine Daseinsberechtigung also immer wieder neu verdienen.
Zurück aber zu den Tieren: Wie sich die Erdmännchen über ihre Maus zum Frühstück freuen und wie eine Fütterung der Pinguine abläuft, siehst du oben im Video.