Quelle: Tele 1
«Einen geeigneten Spezialitätenkoch als Nachfolger konnten wir bisher nicht finden», sagt Thomas Hornung von der Litaipe GmbH gegenüber der «Luzerner Zeitung». Der langjährige Küchenchef des «Li Tai Pe» macht sich nämlich selbstständig und verlässt die Küche des chinesischen Restaurants. Seit der Eröffnung im Jahr 1959 setzt das Restaurant auf eine authentische Peking-Küche. Zu dieser gehöre nun mal auch ein chinesischer Koch, meint Hornung.
Bewilligungsverfahren dauert lange
Einen geeigneten Spezialitätenkoch aus China zu finden sei jedoch nicht so einfach. Hinzu kommen die nötigen Bewilligungen. Um Arbeitnehmende aus Drittstaaten wie China anzustellen, sei ein Gesuch beim Bund nötig. Zudem gilt im Kanton Luzern ein Inländervorrang.
Heisst: Arbeitnehmende aus Drittstaaten können nur angestellt werden, wenn nachgewiesen wird, dass die offene Stelle nicht mit geeigneten inländischen oder EU/EFTA Arbeitnehmenden besetzt werden kann.
«Wird innerhalb der gesamten EU kein Koch gefunden, wird innerhalb von einem bis drei Jahren vielleicht einer aus China bewilligt», erklärt Hornung. Ebenfalls fürchte er, dass sich diese nach kurzer Zeit in der Schweiz oder der EU selbstständig machen würden. Diese Entwicklung beobachte auch ein Kollege aus Hamburg.
Küchenchef muss Chinesisch und Deutsch verstehen
Die Kriterien bei der Suche anzupassen, kommt für den 61-Jährigen nicht infrage. Das Restaurant sei nun mal für seine authentische Peking-Küche bekannt. «Wenn ich einen in Europa assimilierten chinesischen Koch anstelle, sind die Gerichte nicht mehr original, weil er beispielsweise anders würzt.»
Ein weiteres Problem sieht Thomas Hornung mit der Sprachbarriere. Sollte der Küchenchef nicht Chinesisch und Deutsch verstehen, führe das zu Problemen bei der Kommunikation im Team und beim Einkaufen der Lebensmittel. «Wir wollen nicht das Risiko eingehen, den bisherigen und angestrebten Standard nicht mehr halten zu können», begründet Hornung seinen Entscheid gegenüber der «Luzerner Zeitung».
Betreiber waren mit viel Herzblut dabei
In vier Monaten schliessen sich also die Türen vom «Li Tai Pe». Die Suche nach einem neuen Küchenchef ist bis heute erfolglos. «Wir hatten viel Herzblut, aber wenn es nicht mehr geht, geht es nicht mehr», sagt Hornung.
Wer vor der Schliessung noch einmal ein Gericht aus der authentischen Peking-Küche geniessen möchte, wird gebeten, zu reservieren.