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Afghanistan ersucht Schweiz um vorläufigen Rückführungsstopp

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Afghanistan ersucht Schweiz um vorläufigen Rückführungsstopp

· Online seit 05.08.2021, 10:50 Uhr
Afghanistan hat die Schweiz Anfang Juli gebeten, Rückführungen von abgewiesenen Asylbewerbern wegen Taliban-Eroberungen und Corona während dreier Monate aufzuschieben. Die Schweiz hält jedoch offiziell weiter an Zwangsrückführungen nach Afghanistan fest.
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Dies teilte das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag auf Anfrage von Keystone-SDA mit. Es bestätigte damit Berichte der «Neuen Zürcher Zeitung» und von Schweizer Radio und Fernsehen SRF. Afghanistans Ersuchen ging auch an EU-Staaten und weitere europäische Länder. Gründe dafür sind laut SEM Gebietseroberungen der Taliban und steigende Corona-Infektionen.

«Das Staatssekretariat für Migration ist sich der angespannten Situation in Afghanistan bewusst», schrieb das SEM. Gemäss aktueller Asyl- und Wegweisungspraxis sei der Vollzug der Wegweisung daher auch «nur unter besonders begünstigenden individuellen Umständen zumutbar» - etwa wenn die betroffenen Personen über ein tragfähiges soziales Netz verfügten. Zudem seien Rückführungen nur in die drei von der Regierung kontrollierten Städte Kabul, Herat und Mazar-i-Sharif zumutbar.

Für die kommenden Wochen hat das SEM keine Rückführung nach Afghanistan geplant. Die letzte Wegweisung in das Land erfolgte gemäss SEM 2019, noch vor der Corona-Pandemie.

veröffentlicht: 5. August 2021 10:50
aktualisiert: 5. August 2021 10:50
Quelle: sda

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