Quelle: ZüriNews / Aktivisten stürmen Zürcher Kasernenareal / Beitrag vom September 2024
An allen Eingängen der Zürcher Kasernenwiese sowie auf dem Gelände standen Vermummte. Diese kontrollierten am Freitagabend laut TeleZüri-Reportern, dass sich die Besetzenden unter anderem an die Nulltoleranz bezüglich Rassendiskriminierung hielten. Auch machten sie darauf aufmerksam, sich im Falle von Belästigung zu melden. Filmen und Fotografieren war verboten. Die Besetzenden erwarteten «viele Leute», wie sie angaben.
Auf dem Areal waren verschiedene Awareness-Zelte aufgestellt. Die Stimmung war laut den TeleZüri-Reportern friedlich. Manche Gruppen spielten Fussball, tranken Bier oder schwatzten. Die Polizei verhielt sich zurückhaltend.
Am Freitagabend stürmten einige Dutzend vermummte Aktivistinnen und Aktivisten das Kasernenareal zwischen der alten Militärkaserne und den Zeughäusern im Kreis 4, wie der «Tages-Anzeiger» berichtete. Dabei riegelten sie die Kasernenwiese mit Sichtschutzwänden und Plastikblachen ab.
Mehrere Polizisten waren vor Ort. «Die Veranstaltung wird toleriert und die Situation beobachtet», hiess es bei der Stadtpolizei Zürich auf Anfrage am Freitagabend kurz vor 21 Uhr. Weitere Details könne die Polizei zurzeit nicht angeben.
«Andere Stadt» gefordert
In einer Medienmitteilung mit dem Titel «Kreis 13 – Eine andere Stadt ist möglich» schrieb die Gruppe: «Die Stadt ist ein umkämpftes Feld: Alles wird sauberer, überwachter, teurer. Globale Player, Investor:innen und Immobilienkonzerne maximieren die Profite und der Staat bietet Hand.» Durch kapitalistische Stadtaufwertung würden die herrschenden Machtverhältnisse aufrechterhalten. Auch ist die Rede von reproduzierten und gefestigten patriarchalen und kolonialen Strukturen in der Gesellschaft.
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Die Gruppe mit dem Namen Kreis 13 bezeichnet dies als direkte Angriffe auf die sozialen Verhältnisse der lohnabhängigen Stadtbevölkerung und direkte Angriffe auf die ohnehin schon unsicheren Lebensbedingungen vieler Menschen in dieser Stadt.
Besetzung ganzes Wochenende
Auch kündigte die Gruppe an: «Wir haben uns heute selbstbestimmt die Kasernenwiese genommen, um zu zeigen: Eine andere Stadt ist möglich.» An diesem Wochenende, auf der Kasernenwiese, will die Gruppe «revolutionäre Herzensideen austauschen, sich informieren, organisieren und verbünden».
Das Kasernenareal und das dazugehörige Quartier stehen laut der Mitteilung «exemplarisch für Gentrifizierungsprozesse.» Die Gruppe fordert etwa die Enteignung der Immobilienkonzerne.
In der Mitteilung berufen sich die Besetzerinnen und Besetzer auf die Tradition der Besetzungen und «Reclaim the Streets», die 2014 als Scherbendemo durch die Europaallee zog.
(bza)