Die FDP bezeichnete die Prüfung einer Ausweitung als «notwendig», um «restriktivere und freiheitsfeindlichere Massnahmen» zu vermeiden, welche die gesamte Bevölkerung und die Wirtschaft beträfen. Jedoch müsse der Bundesrat die Kriterien für die Ausweitung «klar und nachvollziehbar» darlegen.
Auch die Mitte unterstütze das Vorgehen des Bundesrates, teilte die Partei mit. Das wichtigste Ziel bleibe, die Überlastung der Spitäler und des Gesundheitspersonals zu verhindern und einen Lockdown zu vermeiden. Sollte sich die Situation weiter verschärfen, müsse deshalb eine Ausweitung der Zertifikatspflicht auf Kinos, Theater oder Restaurant geprüft werden.
Für Grünen-Präsident Balhasar Glättli ist es angesichts der Überlastung des Gesundheitspersonals «definitiv nicht zu früh», wenn der Bundesrat eine Ausweitung der Corona-Zertifikatspflicht prüfe. Das schrieb Glättli auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Und auch für GLP-Präsident Jürg Grossen ist die Entwicklung so «besorgniserregend», dass es richtig sei, wenn der Bundesrat eine Ausdehnung der Zertifikatspflicht ins Auge fasse. Eine Überlastung des Gesundheitswesen und ein weiterer Lockdown müssten verhindert werden, schrieb Grossen auf Twitter.
Einzig die SVP lehnt die «inkompetenten und ungerechten» Massnahmen des Bundesrates durchwegs ab: So würde eine Ausweitung der Zertifikatspflicht ihrer Ansicht nach viele Betriebe in wirtschaftliche Schwierigkeiten treiben. Ausserdem hätten sich die Schutzkonzepte für die Gastronomie und die Hotellerie bewährt. Und das Zertifikat dürfe nicht zu einem indirekten Impfzwang und einer Zweiklassen-Gesellschaft führen.