Schweiz

Am Abstimmungssonntag, 13. Juni stimmt Schweizer Bevölkerung über die Trinkwasserinitiative ab

Abstimmung vom 13. Juni

Trinkwasserinitiative: «Das ist völlig übertrieben» – Darum geht es

· Online seit 01.06.2021, 05:59 Uhr
Die Trinkwasserinitiative will sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung. Um dies zu erreichen, will sie nur noch Landwirtschaftsbetriebe subventionieren, die gewisse Auflagen einhalten. Den Gegnern gehen diese aber zu weit. Es ist eine von fünf Vorlagen, über die am 13. Juni abgestimmt wird.

Quelle: Youtube / Bundesrat

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Die Ausgangslage

Landwirtschaftsbetriebe erhalten vom Bund Direktzahlungen, wenn sie bestimmte Umweltauflagen einhalten. Dieser sogenannte ökologische Leistungsnachweis umfasst Regeln in den Bereichen Biodiversität, Pflanzenschutz, Düngung und Tierhaltung.

Das Initiativkomitee verlangt, dass diese Auflagen verschärft und erhöht werden. Wenn Geld vom Bund fliesst, soll damit eine nachhaltige Landwirtschaft gefördert und die Biodiversität erhalten werden.

Die Argumente der Befürworter

Das Ziel der Initianten ist klar: Sie wollen die Umwelt und das Trinkwasser besser vor Pestiziden, Antibiotika und Gülle schützen. «Wir haben grosse Probleme bei der Biodiversität, eine Überdüngung des Bodens und des Wassers sowie einen hohen Pestizideinsatz», sagt Michael Töngi (Grüne) über die Beweggründe der Initiative. Zukünftig sollen nur noch Landwirtschaftsbetriebe finanziell unterstützt werden, die sich an die strengeren Regeln der Initiative halten: Komplett pestizidfrei produzieren, Antibiotika nicht mehr vorbeugend und regelmässig einsetzen und nur so viele Tiere halten, wie mit Futter vom Hof ernährt werden können. Damit soll die Menge an Gülle reduziert werden, die die Umwelt belastet. Gerade bei der Fleischproduktion sieht Töngi die Probleme: «Wir importieren 50 Prozent des Futters und das schädigt unsere Seen.»

Die Argumente der Gegner

Bei einer Annahme der Initiative rechnen die Gegner mit weitreichenden Folgen für die Landwirtschaft. Unter anderem sehen sie die Selbstversorgung der Schweiz in Gefahr. Es werde weniger produziert und deshalb müsse mehr importiert werden. Dies würde die Umweltbelastung ins Ausland verlagern. Weiter bereitet den Landwirtinnen und Landwirten laut Marcel Dettling von der SVP vor allem etwas Sorgen: Dass nur noch Futter, das auf dem eigenen Hof produziert wird, erlaubt wäre. «Das ist völlig übertrieben.» Am Schluss müsse man das Futter importieren, was niemandem nütze, so Dettling.

Weiter argumentieren die Gegner, dass bei einem Ja gewisse Landwirtschaftsbetriebe lieber auf Direktzahlungen verzichten würden, um ihren Betrieb wie bisher aufrechterhalten zu können. Damit würde mit der Initiative das Gegenteil bezweckt, als gewünscht. Ausserdem hat das Parlament das Kernanliegen der Initiative bereits in verschiedenen Gesetzesanpassungen aufgenommen. «Das ist auf dem Weg», so Dettling.

Quelle: TeleM1

(red.)

veröffentlicht: 1. Juni 2021 05:59
aktualisiert: 1. Juni 2021 05:59
Quelle: PilatusToday

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