«Die Leitung des Kundendienstes hat festgestellt, dass es Mitarbeitende gibt, die sich selber im System phasenweise sperren, um keine Anrufe mehr entgegen nehmen zu müssen», teilte die Post am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Sie hätten dies etwa getan, indem sie mit ihrer Telefonleitung auf eine externe Nummer anriefen, damit ihre Leitung besetzt war. Von einem Generalverdacht könne aber keine Rede sein. Die Post bestätigte damit einen Bericht der «SonntagsZeitung».
Die Post prüft nun, weshalb sich die 22 Angestellten so verhielten. Wenn Mitarbeitende nicht in der Lage seien, ihre Arbeit korrekt zu machen, könnten sie sich an ihre Vorgesetzten wenden, um Lösungen zu finden, so die Post. Dazu zählte etwa eine individuelle Unterstützung durch einen Fachtrainer oder ein Timeout.
Kein Kündigungsgrund
Wenn Mitarbeitende Leitungen jedoch ohne wichtige Gründe sperrten, könne die Post dieses Fehlverhalten nicht dulden. Alleine aufgrund dieser aktuellen Vorkommnisse werde die Post aber keine Kündigungen aussprechen, hiess es.
Die 319 Angestellten des Kundendienstes bearbeiten im Schnitt täglich 8000 Kundenanfragen per Telefon, per E-Mail oder per Chat, schrieb die Post weiter. Darunter seien rund 5600 Telefonate täglich. Die Arbeit im Kundendienst sei inhaltlich sowie im Hinblick auf die Menge anspruchsvoll und herausfordernd. Täglich bearbeite jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter durchschnittlich 30 bis 50 Kundenanfragen.
Von den 54'000 Post-Angestellten machen rund 8000 ausschliesslich eine Bürotätigkeit. Von Januar bis August dieses Jahres arbeiteten etwa 6500 von ihnen im Homeoffice, wie die Post schrieb. Sie erinnerte daran, dass der Kundendienst schon vor der Pandemie im Homeoffice arbeiten konnte. Diese Arbeitsform habe sich bereits damals bewährt.