Quelle: TeleBärn/Saskia Lerf / CH Media Video Unit/Silja Hänggi / 20min/News-Scout
Der Defekt im Elektroantrieb ereignete sich am Samstagabend um 18.50 Uhr in der ersten Sektion der Standseilbahn. Die beiden Fahrzeuge konnten noch mit dem Notantrieb in die Mittelstation beziehungsweise in die Talstation gezogen werden.
Betrieb weiterhin unterbrochen
«Bis morgens um 02.30 Uhr haben wir nach dem Fehler gesucht.» Am Sonntagmorgen habe man den Fehler schliesslich gemeinsam mit externen Spezialisten gefunden. «Die Reparatur braucht Stunden», so Wohler. Entgegen der Prognose konnten die internen und externen Spezialisten auch bis am Sonntagabend den Fehler noch nicht vollumfänglich beheben. Mittlerweile sei klar, dass die elektrische Steuerung von einem Schaden betroffen ist.
Da die genaue Ursache des Betriebsunterbruchs noch nicht geklärt ist, werde der Betrieb auch am Montag noch nicht wieder aufgenommen.
«Nach dem Grundsatz ‹Sicherheit und Qualität vor Zeit› werden wir uns morgen weiter mit der Fehlerbehebung beschäftigen. Dies mit dem Ziel, raschmöglichst einen stabilen Betrieb garantieren zu können», lässt sich der Geschäftsführer der Niesenbahn, Urs Wohler, in einer Mitteilung zitieren. Im Laufe des Montags werde über die weiteren Schritte informiert.
Schwangere, Kinder und ältere Personen zuerst
Die Evakuation fand am späten Samstagabend statt. «Nach 22.00 Uhr haben wir uns dafür entschieden, die 150 Gäste, die wir im Berghaus bewirten durften, zu evakuieren», erzählt Urs Wohler am Sonntagmorgen gegenüber TeleBärn vor Ort.
Die Gäste seien alle auf einer Namensliste registriert worden. «Wir hatten eine schwangere Dame oben, wir hatten Kinder und ältere Leute. Wir legten eine Reihenfolge fest und flogen die Personen auf den Flugplatz Reichenbach.» Von dort wurden die Evakuierten per Bus und Autos zum Parkplatz oder an einen Bahnhof gebracht.
Um 01.30 Uhr war die Evakuation laut Angaben der Niesenbahn abgeschlossen. Am Sonntagvormittag wurden weitere Personen, die im Berghaus übernachtet hatten, per Helikopter ins Tal geflogen. Ausserdem wurden am Sonntag um 11.45 Uhr 25 Hotelgäste per Helikopter ins Tal geflogen. Die Sicherheit der Gäste und Mitarbeitenden sei jederzeit gewährleistet gewesen.
Denkbar schlechter Zeitpunkt
Natürlich tue es weh, dass man bei diesem Wetter keine Gäste auf den Niesen befördern könne. «Aber primär sind wir dankbar, dass nichts Schlimmes passiert ist. Niemand kam zu Schaden – das ist das Wichtigste»
Ein vergleichbares Ereignis, allerdings mit anderer Ursache, ereignete sich bei der Niesenbahn vor vier Jahren. Am 10. Juli 2019 führte der Defekt eines elektronischen Schalters zum Stopp der Bahn. Die Gäste in den berg- und talwärtsfahrenden Fahrzeugen mussten mit dem Notantrieb in die Stationen gefahren werden.
Quelle: 20min / News-Scout
(tka/rst/sda)