Der Journalisten-Schmähpreis «Goldener Bremsklotz» geht 2022 an die Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), Anne Lévy. Die geschwärzten Impfstoffverträge sind laut dem Recherche-Netzwerk investigativ.ch ein Beispiel für verhinderten Zugang zu Informationen.
Information schafft Vertrauen
Dass die Öffentlichkeit in schwierigen Pandemie-Zeiten exakte Informationen brauche, um den Behörden zu vertrauen, sollte eine Selbstverständlichkeit sein, wie es in einer Medienmitteilung vom Montagabend heisst. Das BAG sei aber während der Corona-Pandemie «fahrig mit dem Öffentlichkeitsgesetz» umgegangen.
Auszeichnung für Informationsverhinderung
In den zögerlich herausgegebenen Dokumenten habe das BAG «lieber zu viel als zu wenig» geschwärzt. Immer wieder seien zudem Investigativjournalistinnen und -journalisten beim BAG mit Anfragen abgeblitzt. Einige Medienschaffende würden seit über zwei Jahren auf entscheidende BAG-Dokumente zu Medikamentenpreisen warten.
Die Auszeichnung vergibt das Recherche-Netzwerk investigativ.ch seit 2014 an Personen, die sich um Informationsverhinderung «verdient» gemacht hätten.
BAG antwortet
Zu den Nominierten für die diesjährige Auszeichnung zählte auch der Direktor von Swisstransplant, Franz Immer für den Fall eines Datenschutzlecks beim Organspende-Register. Weiter war der Schaffhauser Regierungsrat Walter Vogelsanger nominiert.
Auf die Nominierung antwortete die BAG-Direktion: «Wir erachten die in Ihrem Schreiben erhobenen Kritikpunkte als klar nicht zutreffend.»
(sda/roa)