Für das Jahr 2021 meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 20'050 Hospitalisierungen mit Covid-Infizierten, für das Jahr 2020 waren es 20'491. Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat diese Woche andere Zahlen für die Pandemiejahre veröffentlicht. Demnach gab es im vergangenen Jahr 43'300 Spitaleintritte mit Corona und 40'893 im Jahr 2020. Das sind pro Jahr rund doppelt so viele Covid-Erkrankte wie vom BAG gemeldet.
BAG hat Fälle «vergessen»
Die Diskrepanz zwischen den Zahlen der beiden Bundesämter ist gross. Wie ist das möglich? Ein Grund sei laut «Tages-Anzeiger» die Umstände beim Melden der Daten. Die Spital-Statistik des BFS werde schon seit 1998 veröffentlicht. Mit diesen Daten stellten Spitäler Leistungen in Rechnung.
Die Meldungen ans BAG sei ein zusätzlicher administrativer Aufwand für Spitäler. So würden dort viele Fälle vergessen. Insbesondere während einer schlimmen Corona-Welle wie im Herbst 2020 sei es zu einer «Unterdeklaration» der Fälle gekommen.
Höhepunkt zwischen Oktober 2020 und Februar 2021
In den Jahren 2020 und 2021 machten Hospitalisierungen mit einer Covid-Diagnose drei Prozent aller Spitalaufenthalte aus, nahmen aber 22 Prozent der in der Intensivpflege verbrachten Stunden in Anspruch. Dies schreibt das BFS in der Mitteilung. Elf Prozent der mit einer Covid-19-Diagnose hospitalisierten Personen sind im Spital gestorben.
Über die Hälfte der Hospitalisierungen mit einer Covid-19-Diagnose ereigneten sich auf dem Höhepunkt der zweiten Pandemiewelle zwischen Oktober 2020 und Februar 2021.
Mehr Männer, mehr Senioren
Die Mehrheit der mit einer Covid-19-Diagnose hospitalisierten Personen waren laut BFS-Statistik männlich (55,6 Prozent). Zudem war die Hälfte der hospitalisierten Covid-19-Patientinnen und -patienten mindestens 70 Jahre alt. In sechs von zehn Fällen war die Hauptdiagnose bei der Hospitalisierung eine Krankheit des Atmungssystems, meistens eine Lungenentzündung.
(hap)