Die Nationalbank ist ein Schweizer Goldesel und schüttete in vergangenen Jahren oft Milliarden von Franken an Bund und Gemeinden aus. Dieser Geldfluss ist zwar zuletzt fast versiegt, weil die Nationalbank wegen Währungsturbulenzen hohe Verluste machte. Doch im nächsten Jahr wird es auf jeden Fall wieder Nationalbankgeld geben – nicht aus dem laufenden Geschäft, sondern wegen der alten Banknotenserie von 1976.
Diese Serie war im Jahr 2000 aus dem Verkehr gezogen worden. Ende April 2025 wird nun Kassensturz gemacht, wie die NZZ berichtet. Dann wird es genau 25 Jahre her sein, seit die Banknoten durch eine neue Serie abgelöst wurden (mittlerweile ist schon die übernächste Serie in Umlauf).
Eine Milliarde ist verschwunden
Die Leute wurden seinerzeit aufgerufen, ihre alten Banknoten in neue umzutauschen, doch am Ende der Frist wird nach wie vor Geld im Wert von rund einer Milliarde Franken aus dieser Serie in Umlauf sein, schätzen Nationalbank und Finanzdepartement. Die beiden Institutionen stehen vor einem Rätsel. Denn bei früheren Notenserien waren es jeweils «nur» 150 bis 200 Millionen Franken, die nicht umgetauscht wurden.
Nun wird das Geld 2025 verteilt: 10 Prozent bleiben bei der Nationalbank, 20 Prozent an den Fonds für Hilfe bei nicht versicherbaren Elementarschäden. Die restlichen 70 Prozent werden an die öffentliche Hand verteilt: Zwei Drittel (etwa 47 Prozent des Gesamtkuchens) erhalten die Kantone, ein Drittel (rund 23 Prozent) der Bund. Diese Verteilung hatte das Parlament durchgesetzt, ursprünglich sollte alles Geld in die Kassen der Nationalbank fliessen.
Pro Einwohnerin und Einwohner ergibt das rund 80 Franken, die an Bund und Kantone gehen. In Zeiten notleidender Kassen ein willkommener, wenn auch einmaliger Zustupf.
Die alten Noten haben immer noch Wert
Wer noch alte Scheine findet, kann sie auch nach April 2025 noch umtauschen – das ist neu. Früher verloren alte Banknoten nach 20 Jahren ihren Wert. Wer also irgendwo in einem Estrich oder unter einer Matratze noch «Borrominis», «Euler» oder «Ameisen» findet (die Tausendernote mit dem Ameisenforscher Auguste Forel), hat nicht nur wertloses Papier, sondern tatsächlich bares Geld in den Händen.
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