Im zweite Quartal erzielte das Bauhauptgewerbe einen Umsatz von 5,7 Milliarden und damit 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit sei aber noch immer weniger umgesetzt worden als vor Ausbruch der Krise, hält der Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) am Mittwoch fest.
«Gewohnt stabil» (+1%) gezeigt habe sich dabei im zweiten Quartal der Tiefbau mit einem Umsatz von 2 Milliarden Franken, heisst es weiter. Der Wirtschaftsbau wiederum steigerte das Tempo aus dem Anfangsquartal nochmals (+11%). Der gewichtige Wohnungsbau steuerte im vergangenen Jahresviertel 1,9 Milliarden (+20%) zum Umsatz bei.
Nachholeffekte aus 2020
Als Nachholeffekt aus 2020 würden im laufenden Jahr nun wieder mehr Aufträge vergeben, so der SBV weiter. Der Arbeitsvorrat sowie die Bauvorhaben würden dem Vorkrisenniveau entsprechen. Insbesondere der Wohnungs- und der Wirtschaftsbau würden «gut gefüllte» Auftragsbücher aufweisen.
Der Bauindex, der die Umsatzprognosen misst, hat sich vor diesem Hintergrund im dritten Quartal weiter erholt. Bereinigt um Saison- und Kalendereffekte wird ein Umsatzplus von rund 1,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal erwartet. Der Bauindex wird vom SBV in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse ermittelt.
Im laufenden Jahr insgesamt dürfte der Umsatz im Baugewerbe demnach die Schwelle von 20 Milliarden Franken erneut übertreffen, schätzt der SBV. 2020 hatte die Branche noch einen Umsatzanstieg von drei Prozent auf 20,7 Milliarden erzielt.
Engpässe bei Baumaterialien
Allerdings gebe es Engpässe in der Verfügbarkeit verschiedener Baumaterialien, was bei Bauprojekten teilweise zu Verzögerungen und Preisaufschlägen führe. Corona hemme auch weiterhin die Produktivität und über den Konjunkturaussichten hänge ein Damoklesschwert, heisst es weiter.
Dementsprechend würden sich manche Firmen zurückhaltend bei Neuanstellungen zeigen, was eine tiefere Beschäftigung im Bauhauptgewerbe zur Folge habe. Im Juli 2021 hatte es laut Seco ein Viertel mehr Arbeitslose im Hochbau und Tiefbau als noch im Juli 2019 gegeben.