Pollensaison

Besonders früh und aussergewöhnlich stark: Allergiker hatten 2022 wenig zu lachen

· Online seit 09.08.2022, 11:59 Uhr
Für Allergikerinnen und Allergiker war die Pollensaison 2022 alles andere als ein Honigschlecken. Bereits ab Jahresbeginn flogen Pollen durch die Luft. Und auch danach war die Belastung bis zum Schlussbouquet mit der Gräserblüte ungewöhnlich hoch.
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Die letzte Pollensaison startete so früh und so stark wie selten. Schuld daran sei das milde Wetter, wie das Allergiezentrum Schweiz am Dienstag mitteilte. Die Leidenszeit für Allergikerinnen und Allergiker begann im Tessin mit der Haselblüte bereits im Dezember und auf der Alpennordseite kurz darauf zu Jahresbeginn.

Viele Birkenpollen

Das sei zwanzig bis dreissig Tage früher als gewöhnlich. Zudem war die Blüte ungewöhnlich stark, wie die Experten weiter festhalten. Messdaten von Meteoschweiz ergeben, dass die Haselpollensaison 2022 an den Standorten Luzern, Münsterlingen TG und Buchs SG zu den stärksten der 30-jährigen Messung zählt. Auch die gleichzeitig blühenden Erlen gaben grosse Mengen an Pollen ab.

Die Birken hatten 2022 ein sogenanntes Mastjahr. Heisst für Laien: Sie produzierten noch mehr Blüten als sonst. Ihre Pollen liessen die Bäume mit den weissen Stämmen auch aussergewöhnlich früh, nämlich schon ab Mitte März fliegen. Dazu kam, dass die Pollen auch länger in der Luft waren als gewöhnlich. Rund zwei Wochen länger mussten Allergikerinnen und Allergiker mit den feinen Teilchen zurechtkommen.

Drittstärkste Fichtenblüte

Ab Mitte April blühten dann auch die Nadelhölzer aussergewöhnlich stark. Gemäss Meteoschweiz war die Fichtenblüte die drittstärkste seit 1990. Fast gleichzeitig gelangte auch die Blüte der Gräser an ihren Höhepunkt. Wirklich heftig wurde die Belastung für Heuschnupfengeplagte dann ab Ende April im Tessin und ab Mai auf der Alpennordseite.

Fazit: Allergiker hatten in diesem Jahr wenig Grund zur Freude. Auch deshalb rät das Allergiezentrum Schweiz in der derzeitigen Pollenpause zu einer Desensibilisierungskur, «damit das Leiden in der nächsten Pollensaison nicht so stark ist».

(sda/baz)

veröffentlicht: 9. August 2022 11:59
aktualisiert: 9. August 2022 11:59
Quelle: Today-Zentralredaktion

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