Coronavirus

Booster-Impfung und steigende Zahlen: Das Wichtigste zur Medienkonferenz des BAG

16.11.2021, 16:53 Uhr
· Online seit 16.11.2021, 16:39 Uhr
Aktuell erhalten schweizweit Menschen über 65 Jahren die Booster-Impfung. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) informierte diesbezüglich am Dienstagnachmittag. Hier findest du die wichtigsten Fragen und Antworten dazu.
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Der Winter naht. Das schlägt sich eindrücklich in den Corona-Fallzahlen nieder. Seit Wochen hält der Aufwärtstrend nun an, am Dienstag wurden in der Schweiz 4297 neue Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Tendenz steigend. Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG, sagte an der Medienkonferenz in Bern einleitend: «Wir befinden uns im Aufwärtstrend einer neuen Infektionswelle». Hier gibt es die wichtigsten Fragen und Antworten der Medienkonferenz.

Müssen wir uns bald ein drittes Mal gegen Corona impfen?

Nein. Müssen bestimmt nicht. Ein Impfobligatorium steht derzeit laut Bundesamt für Gesundheit nicht zur Debatte. Aktuell werden die über 65-Jährigen in der Schweiz mit einem Booster ausgestattet. Die dritte Impfung für alle kommt aber bestimmt. Laut Christoph Berger, Präsident Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF), ist die Empfehlung diesbezüglich absehbar: «Die Auffrischimpfung wird ihren Beitrag leisten, zuerst für das Gesundheitspersonal, dann für bestimmte Gruppen wie das Pflegepersonal und dann für jene, die sie möchten.» Eine offizielle Empfehlung seitens der Behörden soll bereits im Zeitraum Ende November ausgesprochen werden.

Wieso wartet man mit der Booster-Impfung für Jüngere vorerst noch zu?

Grundsätzlich ist in der Schweiz genug Impfstoff vorhanden. Man will allerdings sicherstellen, wie Christoph Berger erklärte, dass die über 65-Jährigen in jedem Fall Zugang zur dritten Impfung bekommen. Dort sei es am nötigsten, weil die Wirkung schneller nachlasse als bei jüngeren Personen.

Wie zufrieden sind die Experten mit dem Ablauf der Impfwoche?

Mässig zufrieden. Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte (VKS), erklärt deutlich: «Die Impfwoche war kein grosser Erfolg. Es ist kein Impfwunder geschehen.» Trotzdem unterstützen die Kantone die Impfkampagne weiter und setzen sich dafür ein, dass sich möglichst viele Leute impfen lassen. Die Impfung ist und bleibt die wichtigste Waffe bei der Bekämpfung der Pandemie – so Hauri an der Medienkonferenz. Es sei wichtig, möglichst viele unentschlossene Bürger zu einer Impfung zu bewegen.

Werden wir uns bald jedes halbe Jahr impfen lassen müssen?

Davon geht Christoph Berger nicht aus: «Ich hoffe nicht, dass wir im nächsten Jahr dieselbe Lage haben werden». Aber das hänge natürlich von der jeweiligen epidemiologischen Lage ab.

Wie viele Geimpfte erkranken schwer?

Gemäss Virginie Masserey betreffen rund 30 Prozent der Hospitalisierungen geimpfte Personen, rund 10 Prozent der Intensivbetten seien durch Geimpfte belegt. Allerdings müsse bei der Einschätzung dieser Zahlen beachtet werden, dass besonders viele Menschen geimpft seien, welche ohnehin aus der Risikogruppe und damit anfälliger sind.

Ich wurde mit Moderna geimpft. Was ist, wenn ich für den Booster nun Pfizer bekomme?

Eine sogenannte «Kreuzimpfung» bei den mRNA-Stoffen ist gemäss Rudolf Hauri möglich. Wer beispielsweise Moderna beim ersten und zweiten Mal erhalten hat, kann sich beim dritten Mal auch einen Pfizer-Piks abholen.

Die komplette Medienkonferenz ist in unserem Liveticker nachzulesen.

(saz)

veröffentlicht: 16. November 2021 16:39
aktualisiert: 16. November 2021 16:53
Quelle: FM1Today

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