«Eine Frechheit»

Booster soll selbst bezahlt werden – BAG sorgt für Kopfschütteln

24.05.2022, 17:52 Uhr
· Online seit 24.05.2022, 17:01 Uhr
Die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten: Auf Twitter echauffieren sich etliche User über den angekündigten Sommer-Booster – beziehungsweise über dessen Kosten. Diese will der Bund nämlich nicht übernehmen. Impffreiwillige sollen selber zahlen.
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Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) verkündet auf Twitter, dass man für die zweite Booster-Impfung (beziehungsweise die vierte insgesamt) grünes Licht geben will – und löst damit ein weiteres Mal eine grosse Diskussion aus. Denn: Die Kosten dafür müssen von den Geimpften selbst getragen werden. Und je nach Kanton und Impfstelle fallen diese Kosten gar unterschiedlich aus.

Unter dem Tweet des BAG vom Dienstagnachmittag sammeln sich etliche Kommentare. In diesen wird der Vorschlag, der noch bis zum 1. Juni in der kantonalen Konsultation ist, wegen der Kostenfrage stark kritisiert. Die Impffreiwilligen, die «Vorsichtigen», sollten nicht abgestraft werden, findet ein User:

Eine weitere Person auf Twitter kritisiert, dass auch Risikopatienten und Menschen über 65 Jahre von keinen Kosten befreit sein würden.

Tatsächlich werden die Auffrischimpfungen «ohne medizinische Indikation im Kontext der gegenwärtig wenig angespannten epidemischen Lage verabreicht», schreibt das BAG. Der Grund, weshalb man dem Booster grünes Licht erteilt, sind vielmehr die bevorstehenden Sommerferien und Reisen. Heisst: Ob man Risikopatient ist oder nicht, tut bei der Kostenfrage nichts zur Sache.

Allerdings wird Menschen mit einem schwachen Immunsystem bereits jetzt empfohlen, sich boostern zu lassen. Zahlen müssten diese trotzdem. Dass der Bund aber durchaus in der Lage wäre, die Kosten selbst zu tragen, davon ist folgender User überzeugt (auch wenn seine Zahlen nicht genau zu überprüfen sind):

Das letzte Wort in Sachen Kostenübernahme ist aber noch nicht gesprochen: Die Kantone haben noch bis am 1. Juni Zeit, in ihrer Konsultation Anpassungsvorschläge zu unterbreiten. Die Verordnung zur Auffrischungsimpfung wird dann voraussichtlich am 11. Juni in Kraft treten.

In der Schweiz waren Corona-Impfungen bisher stets gratis, nur Schutzmasken und gewisse Corona-Tests waren mit Kosten verbunden.

(mhe)

veröffentlicht: 24. Mai 2022 17:01
aktualisiert: 24. Mai 2022 17:52
Quelle: Today-Zentralredaktion

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