«Schweiz Tipp»

Britischer Sternekoch zieht von Hongkong ins Oberengadin

· Online seit 18.08.2022, 16:17 Uhr
Schweizer Spitzenköche zieht es oft ins Ausland, wo ihr Wissen und Können äusserst gefragt sind. Der britische Starkoch James Baron nimmt den umgekehrten Weg auf sich und zieht von der Weltmetropole Hongkong ins beschauliche La Punt im Oberengadin. Es ist nicht sein erster Ausflug in die Schweiz.
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Eigentlich sollte das 450-jährige Engadiner Bauernhaus am Fuss des Albulapasses einem Zweitwohnungsbau weichen. Ein Unternehmerpaar wollte dies aber verhindern und kaufte kurzerhand die «Krone La Punt». Von 2002 bis 2017 wurde es in mehreren Etappen umfassend saniert, restauriert und ausgebaut. Seither verband das Hotel mit 17 Zimmern, Restaurant und mehreren Gaststuben traditionellen Charme mit neuzeitlichem Komfort.

Doch damit nicht genug. Seit diesem Sommer empfängt ein Baron seine Gäste in La Punt und wagt unter dem Namen «Säumerei am Inn» einen Neustart. James Baron und seine schweizerisch-thailändische Frau Natacha sind seit Anfang Juli die neuen Gastgeber. Ihr Ziel ist es, aus der «Krone» einen jungen und lebendigen Betrieb mit einer spannenden Küche zu machen.

Von Hongkong ins Oberengadin

Trotz seiner erst 37 Jahre kann James Baron eine eindrückliche, internationale Laufbahn vorweisen. Nach einer Kochlehre im Restaurant JSW (ein Michelin-Stern) im englischen Petersfield war er unter anderem bei Didier de Courten in Siders (zwei Michelin-Sterne) und bei Andreas Caminada auf Schloss Schauenstein (drei Michelin-Sterne) tätig. Als Küchenchef kochte er im Hotel Tannenhof im österreichischen St. Anton am Arlberg (18 Punkte Gault Millau), wo er auch seine Frau Natacha kennenlernte, die dort als Chef de Rang tätig war. Seit November 2020 war er nun im Landmark Mandarin Oriental in Hongkong (zwei Michelin-Sterne, 18 Punkte Gault Millau) als Chef de Cuisine tätig, welches unter den Top 50 der besten Restaurants weltweit rangiert.

Nun zieht es den Starkoch also wieder in die Schweiz. James und Natacha Baron wollen ihre Gäste in La Punt mit ihrer Kreativität überzeugen: «Wir lassen uns von der Region inspirieren, der Landschaft, der Kultur, der Architektur und den alpinen Gerichten.» Im neu konzipierten Fine-Dining-Lokal «La Chavallera» (romanisch für «die Säumerin», eine Frau, die Lasten auf dem Rücken von Saumtieren über die Berge transportiert) sollen regionale Produkte verwendet werden «in Verbindung mit den Schätzen, welche die Säumer ins Tal gebracht haben – von Mailand, Venedig bis München und Genf», erklärt James Baron.

Das ursprüngliche Engadiner Bauernhaus aus dem 16. Jahrhundert war ein Bauernbetrieb und Warenlager. Schon früh diente das mächtige Gebäude am Inn als Gasthaus und bot auch Schlafstellen für Reisende und Säumer, welche mit ihren Tieren Waren über das Gebirge transportierten. Mit der Rückbesinnung auf die ehemalige Säumerei wird eine Brücke zur belebten Geschichte der «Krone La Punt» geschlagen.

Das «Schweizer Dorf des Jahres» im Wandel

Der Wandel in der «Krone» ist sinnbildlich fürs ganze Dorf. La Punt-Chamues-ch war «Schweizer Dorf des Jahres 2021» und bereitet sich ebenfalls auf die Zukunft vor. So entsteht in unmittelbarer Nähe der «Krone» der «InnHub». Es soll für Firmen aus aller Welt Themen wie Arbeit, Sport und Gesundheit miteinander vernetzen. Zudem soll es dank kleineren Läden, Cafés, Arbeitsräumen und Sportzentrum zum Treffpunkt werden.

Vor allem für Berg- und Sportfans hat die Region einiges zu bieten. Im Sommer locken drei Golfplätze sowie unzählige Bike- und Wanderwege in der Umgebung, im Winter der direkte Anschluss an das umfangreiche Engadiner Langlauf-Loipennetz.

veröffentlicht: 18. August 2022 16:17
aktualisiert: 18. August 2022 16:17
Quelle: ArgoviaToday / Travelcontent

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