Kampfjets im Einsatz

Bundesrat Alain Berset löst als Pilot Luftalarm in Frankreich aus

13.07.2022, 08:13 Uhr
· Online seit 12.07.2022, 17:40 Uhr
Am 5. Juli reiste Alain Berset im Kleinflugzeug nach Frankreich — er selbst als Pilot im Cockpit. Dabei drang Berset offenbar in gesperrten Luftraum ein und löste einen Einsatz der französischen Luftpolizei aus. Zwei Kampfjets mussten daraufhin den Bundesrat zur Landung begleiten.
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Der Schweizer Innenminister war Anfang Juli im Sportflugzeug von der Schweiz in Richtung Frankreich unterwegs. Kurz nach der Grenze aber sollen plötzlich zwei Kampfjets am Himmel erschienen sein und sich Bersets Maschine genauer unter die Lupe genommen haben. Der Grund: Berset hat vermutlich gesperrtes Gebiet überflogen, wie es bei der «NZZ» heisst.

Die Jets sollen Berset zur Zwischenlandung begleitet haben. Dort wurde er dem Vernehmen nach von der französischen Gendarmerie in Empfang genommen, wie es weiter heisst.

Rechtliche Konsequenzen

Nun soll auch ein Verfahren gegen Berset im Raum stehen, seien die Strafen bei Verletzung des französischen Luftraumrechts doch recht streng, schreibt die Zeitung. Diese Vermutungen dementiert das Innendepartement in einer Stellungnahme: «Auf verschiedene Medienanfragen hin halten wir fest, dass nach unserer Kenntnis keinerlei Rechtsverfahren eröffnet wurde.»

So soll Bundesrat Berset einen ganz normalen Trainingsflug absolviert haben, wobei es zu einem «Missverständnis» im Funkverkehr gekommen sein soll. Dieses Missverständnis hätte geklärt werden können. Dem Departement zufolge mietet Berset seit dem Erwerb der Pilotenlizenz im Jahr 2009 regelmässig Flugzeuge für private Flüge.

Recherchen zeigen anderes Bild

Wie die NZZ wissen will, soll Berset auf einen ersten Kontakt der Luftwaffe «ungewöhnlich reagiert» haben. Darauf sei er von der Luftpolizei zur Landung gezwungen worden. Danach soll – weil es sich bei Berset um ein Regierungsmitglied handelte – sogar der französische Präsident Emmanuel Macron informiert worden sein.

(baz)

veröffentlicht: 12. Juli 2022 17:40
aktualisiert: 13. Juli 2022 08:13
Quelle: Today-Zentralredaktion

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