Dagmar Rösler, Zentralpräsidentin des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz, sagt gegenüber dem «SonntagsBlick»: «Es wäre schön, wenn sich die Kantone zusammenraufen würden und sich auf eine gemeinsame Strategie in Bezug auf die effektive Bekämpfung des Virus auch in den Schulen einigen könnten!»
Verantwortliche setzen Gesundheit der Kinder aufs Spiel
Seit eineinhalb Jahren fordere ihr Verband vergeblich ein koordiniertes Vorgehen der Kantone, so Rösler weiter. Doch die meisten pochen auf ihre Autonomie. Leidtragende des allgemeinen Zögerns und Zauderns, der Uneinigkeit und des Unmuts sind aber nicht nur besorgte Eltern und gestresste Lehrkräfte – am stärksten betroffen sind die Schülerinnen und Schüler selbst.
Denn mit dem Chaos an den Schulen setzen die Verantwortlichen nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit der Jüngsten aufs Spiel. «Die unterschiedlichen und wechselnden Regeln an den Schulen sowie die unterschiedlichen Einstellungen von Eltern und Lehrpersonen, Politikern und Fachpersonen bezüglich Massnahmen und Gesundheitsrisiken bei Minderjährigen dürften viele Kinder und Jugendliche belasten und verunsichern», sagt der Neurowissenschaftler – und ehemaliges Mitglied der Science Taskforce des Bundes – Dominique de Quervain zu «SonntagsBlick».
Ein Experiment mit potentiellen Gesundheitsschäden, das weder eine Bewilligung der Ethikkommission noch die Einwilligung der Teilnehmenden hat, gehört gestoppt. https://t.co/hiCrrlcxQm
— Dominique de Quervain (@quervain_de) September 10, 2021
Die Folgen seien gravierend: Verunsicherung könne Stress auslösen, «ein bekannter Risikofaktor für depressive Symptome wie Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen, aber auch Versagensängste und Interessensverlust». Stress könne sowohl die Stimmung der Kinder und Jugendlichen als auch deren Lernerfolg negativ beeinflussen.
(red.)