Das Prüfen der Strafanzeigen im Zusammenhang mit den Betrugsverfahren beanspruche viel Zeit und Ressourcen, erklärt Adrian Schulthess, Leiter der Staatsanwaltschaft des Kantons Aargau, gegenüber dem «SRF Regionaljournal»: «Wenn man die Covid-19-Betrugsverfahren seriös abklären will, dann ist das aufwendig. Man muss dem Geld nachgehen.» Dies vor allem auch, weil oftmals die Buchhaltungsunterlagen der Unternehmen fehlen würden und das Geld in bar bezogen worden sei. «Für uns ist es oft schwierig nachzuvollziehen, wo das Geld hin ist», so Schulthess gegenüber SRF.
14 Milliarden Überbrückungskredite vergeben
Wie die Statistik der Covid-19-Überbrückungskredite zeigt, beanspruchten fast 140'00 Firmen die unbürokratische finanzielle Hilfe, die der Bund zu Beginn der Pandemie zur Verfügung stellte. So kamen über 14 Milliarden Franken an Überbrückungskrediten zusammen.
Beim Beantragen dieser Kredite wurde aber auch hin und wieder ein wenig gemogelt: Über 200 Missbrauchsfälle wurden in der Schweiz bereits aufgedeckt. Weitere 1100 Fälle sind zurzeit noch offen. Summe: 150 Millionen Franken. Der Aargau befindet sich mit 92 offenen Verfahren auf Platz fünf im kantonalen Vergleich.
Der Leiter der kantonalen Staatsanwaltschaft rechnet damit, dass noch viel mehr Fälle ans Licht kommen: «Das Ausmass werden wir erst sehen, wenn die Rückzahlung der Kredite ansteht», so Adrian Schulthess.
(red.)