Quelle: CH Media Video Unit / Silvy Kohler
Die Coronazahlen steigen weiter. Das BAG meldete am Dienstag 6354 neue Coronafälle, 18 Tote und 95 Spitaleinweisungen. Vor allem die Anzahl positiver Fälle und Hospitalisationen bereitet den Expertinnen und Experten des Bundes Sorgen. «Die Fallzahlen in der Schweiz nehmen rasch und deutlich zu. Im Moment verdoppelt sich die Anzahl der Neuinfektionen alle zwei Wochen», sagt Patrick Mathys vom BAG am Dienstagnachmittag am Point de Presse. Die Booster-Imfpung für alle ab 16 Jahren soll eine der Lösungen sein. Hier erhältst du alle wichtigen Fragen und Antworten.
Wie viele Personen haben die Booster-Impfung bereits erhalten?
Über 200'000 Personen über 65 Jahren haben bereits die Booster-Impfung erhalten. Insgesamt zähle diese Altersgruppe aber 1,2 Millionen Menschen in der Schweiz.
Quelle: CH Media Video Unit / Silvy Kohler
Wann können sich jüngere Personen zum dritten Mal impfen lassen?
Die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) ist derzeit dabei, die Empfehlung für eine Auffrischempfehlung für alle ab 16 Jahren auszuarbeiten. Der Impfstoff von Pfizer/Biontech wurde am Dienstag für die Auffrischimpfung ab 16 Jahren freigegeben, das Gesuch von Moderna sei in Bearbeitung. Ende November soll auch die Empfehlung von EKIF folgen.
Wieso ist die Booster-Impfung wichtig?
Gemäss Tanja Stadler, Präsidentin der National Covid-19 Science Taskforce, liesse sich die Hälfte aller Hospitalisationen durch eine Erst-und Zweitimpfung verhindern. Die andere Hälfte mit der Auffrischimpfung. Das seien 20'000 bis 40'000 Menschen, die so geschützt werden können. «Die dritte Impfung hat eine grosse Wirkung.» Allerdings dauere es noch ein paar Wochen, bis die Drittimpfung die Pandemie abbremsen könne.
Quelle: CH Media Video Unit / Silvy Kohler
Kommt in der Schweiz die 2-G-Regel?
Sollte es erneut schärfere Massnahmen brauchen, würden jene infrage kommen, die wir schon kennen. Die 2-G-Regel ist laut BAG also (noch) kein Thema.
Welche Massnahmen müssten ergriffen werden?
Es gelten weiterhin folgende Massnahmen: Die Kontakte reduzieren und Treffen so risikoarm wie möglich gestalten. Auch Tragen der Maske, Abstand halten, Hände desinfizieren und bei Krankheitssymptomen testen lassen, gelte weiterhin, so Mathys. «Lassen sie sich impfen – es ist nach wie vor der beste Schutz für sich selbst und andere», fügt er hinzu.
Wo stecken sich die Leute häufig an?
Das Hauptproblem seien nach wie vor schlecht gelüftete Innenräume, sagt Stadler. «Trotz Zertifikat kann es auch dort zu Ansteckungen kommen.» Man fokussiere sich derzeit auf diese Schauplätze.
Nützt das Covid-Zertifikat überhaupt etwas?
«Das Zertifikat führt dazu, dass wir Kontakte reduzieren und sicherer machen», so Mathys. Es seien momentan die kleinen Dinge, die wirksam seien. «Jetzt geht es darum, vielleicht wieder weniger ins Restaurant zu gehen.»
Müssen die Kantone oder der Bund nicht langsam etwas unternehmen?
Egal ob Kantone, Bevölkerung oder der Bund: «Aus epidemiologischer Sicht ist klar: Es geht nach oben mit den Fallzahlen. Wenn wir die Spitäler schützen wollen, muss der Anstieg gebremst werden. Der passiert durch die Reduzierung der Kontakte. Die Leute können eigenverantwortlich Kontakte reduzieren oder man kann politisch entscheiden», so Stadler.
Mathys ergänzt, dass es durchaus Sinn ergebe, dass sich gewisse Kantone weitere Massnahmen überlegen: «Die Kantone sollen jetzt reagieren», sagt er.
Corona-Ansteckungen in Klassen: Wie steht es um die Schulen?
In den Schulen soll das repetitive Testen im Vordergrund stehen. Dieses könnte Quarantäne-Fälle verhindern und sorge dafür, dass der Schulbetrieb normal weiterlaufen könne. Auch eine Maskenpflicht an Schulen könne wieder Thema werden.
(sk)