Die Unwetter der vergangenen Wochen waren so heftig wie schon lange nicht mehr. Flüsse, Seen und Bäche traten teils über die Ufer und Keller sowie Garagen standen unter Wasser. Mittlerweile hat sich die Lage zwar etwas beruhigt, lange sollte die Trockenphase jedoch nicht anhalten. Die Prognose für das Wochenende zeigt, dass bereits das nächste Gewitter aufzieht.
Ein Tief zieht über die Schweiz
Verantwortlich für das aufziehende Gewitter ist eine Tiefdruckzone, wie die Meteorologin Geraldine Zollinger gegenüber ArgoviaToday erklärt. Die ersten Gewitter und Niederschläge sollen bereits am Samstagnachmittag über die Schweiz ziehen. Durch die hochsommerliche Woche konnte sich die Luft regelrecht aufladen – das Potenzial für starke Gewitter ist somit gross. Zollinger ergänzt: «Man muss sogar lokal mit Hagel und Sturmböen rechnen.»
Zum Dauerregen kommt es jedoch nicht. Dieses Mal handelt es sich eher um kurze Regenphasen. Trotzdem kann nicht ausgeschlossen werden, dass es erneut zu heftigen Überschwemmungen kommt. Wenn der Regenschauer täglich die gleiche Gegend trifft, kann in der Summe einiges an Wasser zusammen kommen. Die Pegel einiger Flüsse und Seen können dadurch also nochmals ansteigen.
Feuerwehr ist einsatzbereit
Ein erneuter Anstieg der Flüsse und Seen würde auch wieder diverse Einsätze für die Feuerwehren im Kanton Aargau bedeuten. Bereits letzte Woche haben sie rund um die Uhr Sofortmassnahmen getroffen und Beaver-Schläuche aufgestellt.
Besonders kritisch war die Lage in der Gemeinde Mellingen. Laut dem Bund bestand dort sogar die höchste Hochwasser-Gefahrenstufe. Dass sich an diesem Wochenende ein solches Ausmass wiederholt, glaubt Roger Kohler, Feuerwehrkommandant in Mellingen, nicht. Die Unwetterwarnungen nehmen sie trotzdem nicht auf die leichte Schulter: «Wir beobachten immer wieder den Regenradar. Falls es wieder zu Überschwemmungen kommt, werden wir einsatzbereit sein.» Weiter sagt Kohler, dass es in Mellingen vor allem darauf ankommt, wie stark es in der Innerschweiz regnet: «Wenn der Wasserspiegel in der Emme steigt, dann haben wir noch sieben bis acht Stunden, um uns auf das Hochwasser in der Reuss vorzubereiten.»
Hoffnung auf ruhige Zeit in Rheinfelden
Auch der Wasserpegel im Rhein war letzte Woche noch besorgniserregend hoch. Mittlerweile konnte man das Wasser jedoch kontrolliert ablassen und so den Wasserpegel senken. Aus diesem Grund bereitet man sich in Rheinfelden nicht speziell auf das kommende Unwetter vor, so Marc Leber, Feuerwehrkommandant in Rheinfelden: «Für uns wird es erst kritisch, wenn die Niederschläge lange anhalten.» Für die Feuerwehren sei es gut gewesen, nach langer Zeit wieder einmal die Beaver-Schläuche einsetzen und kontrollieren zu können. Man freue sich aber auch auf ruhigere Zeiten.
(mbr)