Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher
80 Prozent der Erwachsene sind immun gegen das Virus
Seit Mitte Oktober verdoppelt sich die Anzahl der Corona-Fälle alle zwei Wochen und die Zahl der Spitaleintritte nimmt zu. Beunruhigend ist die Situation laut Bundesamt für Gesundheit BAG vor allem in der Ost- und Zentralschweiz, wie Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle, am Dienstag vor den Medien in Bern bekannt gab. Lokale Ausbrüche seien derzeit neben den Schulen und Altersinstitutionen auch wieder bei kleineren Anlässen und Treffen zu beobachten. Ansteckungen in Restaurants und bei grösseren Anlässen seien gering. Das beweise die Wirksamkeit der Zertifikatspflicht und der Schutzmassnahmen.
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Die Entwicklung sei dabei schwierig vorherzusehen. «Eine hohe Impfquote reicht nicht, um die Fallzahlen zu senken», so Masserey weiter. Zertifikat, Masken und andere Massnahmen seien deshalb weiterhin notwendig. Rund 80 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz sind immun gegen das Virus – davon 74 Prozent dank der Impfung, 6 Prozent sind ohne Impfung immun. Eine Million Erwachsene in der Schweiz sei momentan jedoch weder geimpft noch genesen, so Masserey.
2G-Regel derzeit nicht gerechtfertigt
Ein Zertifikat nur für Geimpfte oder Genesene (2G-Regel) ist in der Schweiz trotz der aktuellen Entwicklung kein Thema: «Die Zahlen sind nicht so schlecht, dass eine 2G-Regel in der Schweiz gerechtfertigt ist», sagte Masserey. Dem stimmte auch Rudolf Hauri, Zuger Kantonsarzt sowie Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, bei.
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«Jetzt ist es richtig, dass wir bei 3G bleiben. Die Zahlen sind noch nicht so schlecht. Das bedeutet auch, dass die Tests noch eine gewisse Wirkung haben. Aber man muss das beobachten», so Hauri. Für die Zukunft sei eine 2G-Regel aber nicht ganz auszuschliessen.
So läuft die nationale Impfwoche
Bisher wurden 18.7 Millionen Franken von den Kantonen für die Impfwoche beantragt, der Bund stellte den Kantonen rund 96 Millionen zur Verfügung. Die Aktivitäten der Kantone in der nationalen Impfwoche gegen das Coronavirus lassen sich laut BAG aber nicht an den abgeholten Bundesgeldern messen. Ein Grund für die tiefe Nachfrage sei, dass in den Kantonen bereits zahlreiche niederschwellige Impfangebote bestehen, sagte Rudolf Hauri. Laut Virginie Masserey gibt es kein Ziel, wie viele Impfungen in der Impfwoche erreicht werden müssen.
Vor allem bei den 16- bis 19-Jährigen habe es in letzter Zeit mehr Impfungen gegeben. Bei höheren Alterskategorien gebe es eine Stagnation. Momentan würden etwa 11'000 Dosen pro Tag verimpft. Von den über 12-Jährigen hätten 65,4 Prozent eine Dosis erhalten.
(mbr/sda)