Im Süden stehen dem Zoo auf dem Areal, das er bereits im Baurecht besitzt und als nicht öffentliches Ausweichgebiet nutzt, rund 15'000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Im Norden sind es auf dem heutigen Parkplatz rund 6000 Quadratmeter. Gegenüber der heute zugänglichen Fläche von 110'000 Quadratmetern würde dies eine Erweiterung um rund 20 Prozent entsprechen, wie Zoo-Direktor Olivier Pagan an einer Medienkonferenz sagte.
Der Zoo bleibe eine Anlage für exotische Tiere, so Pagan weiter. Im Norden sieht die Testplanung entsprechend Kuppelbauten vor, in denen Flora und vor allem Fauna der Tropen, wie Sehkühe, Korallen und Krokodile präsentiert werden sollen. Und im Süden sind Anlagen zum Lebensbereich afrikanische Savanne geplant.
Vor allem die Erweiterung im Süden wird auch auf dem heutigen Zolligebiet einige Rochaden nach sich ziehen. Auf Binninger Boden sollen dereinst unter anderem die Giraffen, Flusspferde, Zebras, Brillenpinguine und Seebären ein neues Zuhause erhalten.
Grosse Voliere auf dem «Sautergarten»
Auf dem heutigen, «Sautergarten» genannten Arealteil südlich der Elsässerbahnbrücke soll gemäss Testplanung eine grosse Voliere entstehen, wo unter anderem grosse Vögel Platz finden werden. Die Besucherinnen und Besucher werden durch die heutige Unterführung durch das Elsässerbahn-Trassee direkt in die Voliere gelangen und durch einen Weg unter dem Dorenbachviadukt hindurch schliesslich in das neue Südareal gelangen, hiess es an der Medienkonferenz.
Des Weiteren werden dereinst neu Malaienbären den denkmalgeschützten Seelöwenfelsen in Beschlag nehmen und damit den Wunsch des Zollis, wieder Bären präsentieren zu können, erfüllen. Die Seelöwen werden also umziehen müssen.
Im frisch renovierten, aber für eine artgerechte Unterbringung nicht mehr tauglichen Antilopenhaus soll künftig der Kinderzoo einziehen. Das macht auf dem heutigen Kinderzolli-Gelände Platz frei für ein Waldgebiet, in dem unter anderem die Zwergflusspferde ein neues Zuhause finden werden.
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Neun Millionen Investitionen jährlich
Die Erweiterung und Umbauten - dazu gehört auch ein neues Parkhaus mit 286 Plätzen - kosten dem Zolli durchschnittlich neun Millionen Franken pro Jahr, wie die Projektleiterin Heidi Rodel sagte. Diese Gelder werde der Zoo vollumfänglich selber aufbringen, ergänzte Pagan.
Weil sich der Zolli nach Binningen ausdehnen wird, hat auch der dortige Gemeinderat ein Wörtchen mitzureden. Die Gemeinde stelle sich hinter die Ausbaupläne, sagte Gemeindepräsidentin Caroline Rietschi an der Medienkonferenz - ohne ein allfälliges Votum des Einwohnerrats oder gar des Stimmvolks vorausnehmen zu wollen. Sie freue sich vor allem, dass auf Binninger Boden ein frei zugängliches Stück Park und ein öffentliches Restaurant entstehen werden.
Für die Ausarbeitung des Masterplans wurden in einem Wettbewerb das Architekturbüro Bolthauser Architekten und Schifferle Landschaftsarchitekten auserkoren. Noch im laufenden Jahr sollen erste konkrete Schritte erfolgen mit den Spatenstichen für das neue Parkhaus am Erdbeergraben und die Aufstockung des Verwaltungsgebäudes.
(sda)