Das Böögg-Verbrennen hat dieses Jahr unter erschwerten Bedingungen stattgefunden. Corona-bedingt konnte die traditionelle Art und Weise der Zürcher, den Winter zum Teufel zu schicken, nicht auf dem heimischen Sechseläuten-Platz vor viel Publikum stattfinden. Stattdessen errichtete Böögg-Bauer Lukas Meier den mit viel brennbarem Material und Böllern gestopften Schneemann auf der Teufelsbrücke in der Urner Schöllenenschlucht. Eindrückliche Bilder lieferte CH Media damals auch ins Argovialand. Und man nahm Markus Notter nur zu gerne ernst, als er sagte, die 12 Minuten und 57 Minuten, bis der finale Böller explodierte, versprächen einen guten Sommer. Der oberste Zürcher Zünftler musste es schliesslich wissen.
Die besten Bilder der Bööggverbrennung in der Schöllenenschlucht
Quelle: CH Media Video Unit / TeleZüri
Und jetzt? Jetzt steht die halbe Schweiz unter Wasser und Markus Notter steht mit seiner Vorhersage zünftig im Regen. Es hat aber nicht am Böögg gelegen, nimmt Notter den Schneemann in Schutz: «Der Böögg ist ein treuer Zeitgenosse, der sein Schicksal jedes Jahr geduldig hinnimmt. Und wir interpretieren dann irgendwelche Erwartungen hinein.»
Taugt der Böögg also eigentlich gar nicht als Wetterschmöcker?
«Doch, selbstverständlich!», erwidert Notter, «etwa gleich gut wie jeder Wetterschmöcker aus dem Muothatal», sagt der Präsident des Zentralkomitees der Zünfte Zürichs (ZZZ) und schmunzelt. Man müsse aber wohl die Hoffnung begraben, dass Prognosen eins zu eins mit den Tatsachen der Zukunft übereinstimmen. Die Hoffnung auf einen guten Sommer stirbt aber zuletzt, macht Markus Notter allen Wettergeplagten Mut.
