«Die Pandemie hat uns um Jahrzehnte zurückgeworfen»
Quelle: Tele 1
Unicef feiert Jubiläum: Seit 75 Jahren ist das Hilfswerk weltweit für Familien in Not unterwegs. In den 75 Jahren hat Unicef viel erreicht. «Die Kindersterblichkeit ist um 60 Prozent gesunken, nur noch 10 Prozent der Kinder werden nicht in der Grundschule eingeschult. Das sind viel weniger als früher. Es gibt auch weniger Kinder-Ehen und viele Kinder sind geimpft», sagt Juncker.
Kindersterblichkeit und Kinderarbeit steigen
Doch die aktuelle Lage trübt die Freude über das Jubiläum: «Die Pandemie hat uns um Jahrzehnte zurückgeworfen», sagt Bettina Junker, Schweizer Unicef-Chefin. «Die Kindersterblichkeit steigt wieder dramatisch an, die Kinderarbeit steigt, die Müttersterblichkeit nimmt zu.»
Corona ist der Haupttreiber für diese Situation, sagt Junker. Aber auch die globale Krise spiele eine Rolle. «Noch nie gab es so viele verschiedene Konflikt-Herde. Diese ziehen sich immer mehr über Jahrzehnte, hören nicht mehr auf. Und obendrauf kommt der Klimawandel. Die Kinder haben nichts mehr zu essen und zu trinken, müssen migrieren, ihre Heimat verlassen.»
«Diese Arbeit hat mich dankbar gemacht»
Jemand, der sich schon lange für die Arbeit von Unicef stark macht, ist Kurt Aeschbacher. Der ehemalige TV-Moderator ist seit 17 Jahren Botschafter für das Hilfswerk. «Diese Arbeit hat mich dankbar gemacht», sagt er. Schon oft hat er Flüchtlingslager besucht, um sich selbst einen Einblick zu verschaffen. «Die Zahlen sind erschreckend, aber es ist anders, diese Orte zu sehen. Zu spüren, was es heisst, wenn 700'000 Rohingyas eingepfercht leben und sie nicht akzeptiert sind.» Man sehe dann, wie wichtig die Hilfe vor Ort sei.
Was Kurt Aeschbacher in seiner Zeit als Unicef-Botschafter bereits alles erlebt hat und welche Eindrücke ihn geprägt haben, erfährst du im Video oben.