Frauen werden umgebracht, weil sie Frauen sind. So lautet die Definition des Begriffs «Femizid». Wie eine Auflistung der «Luzerner Zeitung» nun zeigt, liegt genau hier das Problem. Denn einige der Todesfälle, die das Projekt «stopfemizid.ch» als solche Femizide aufführt, entsprechen nicht dieser Definition. Die Zeitung zitiert den Ersten Staatsanwalt von Schaffhausen, der klarstellen will: «Hier kann aus meiner Sicht klarerweise nicht von einem Femizid gesprochen werden.» Er nimmt auf einen Fall Bezug, der in dieser Liste als Femizid aufgeführt ist.
Viele Fälle liegen in einem Graubereich, so die Zeitung. Nach der Tat sei zu wenig bekannt, um einzuschätzen, ob es sich tatsächlich um einen Femizid handelt oder nicht. Denn das Motiv eines Täters, was wesentlich ist für den Begriff, wird meistens erst durch ein Gerichtsverfahren geklärt. Aber auch das ist nicht sicher.
Die Kriminologin Nora Markwalder der Universität St.Gallen kritisiert in der «LZ» auch den Begriff «Femizid». Die Erklärung, Frauen würden getötet, weil sie Frauen sind, sei viel zu undifferenziert.
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