«Die Strasse ist keine Rennstrecke» – das musst du beim Töfffahren beachten
Wenn das Wetter schön ist, holen viele ihren Töff aus der Garage. Dabei nimmt nicht nur der Lärm der Töfffahrer zu, sondern auch die Zahl der Unfälle. Erst im vergangenen Jahr starb in Kölliken ein 16-Jähriger, nachdem er mit seinem Töff verunfallt war. Anfang August wurden ein Töfffahrer und seine Sozia bei einem heftigen Unfall in Olten schwer verletzt, Ende Juli wurden zwei Töfffahrer bei einem Unfall in Erlinsbach verletzt. Wie Sarah Wahlen, Mediensprecherin bei TCS gegenüber ArgoviaToday erzählt, gibt es einige Faktoren, die man für eine sichere Fahrt beachten sollte.
Wie du dich auf der Strasse sicher verhältst
Töfffahren ist nicht nur ein schönes Hobby, sondern setzt auch viel Verantwortungsbewusstsein voraus. «Die Strasse ist keine Rennstrecke», betont Wahlen gegenüber ArgoviaToday. Verkehrsregeln sind auf der Strasse also das A und O, um Unfälle zu vermeiden. Wichtig ist deshalb ein vorausschauendes Fahren. «Man muss die Bewegungen der anderen Teilnehmenden beobachten und sich denen anpassen», so Wahlen. Weiter soll man darauf achten, was sich im Rückspiegel und auf der Seite tut. «Der Blick muss immer über das gesamte Sichtfeld wandern, vom nächsten bis zum am weitesten entfernten Punkt.» Besonders vorsichtig muss man sich verhalten, wenn es zuvor geregnet hat, wie Wahlen erwähnt: «Die Geschwindigkeit muss vor allem bei schlechtem Wetter, bei Kurven sowie beim Losfahren kontrolliert werden.»
Oft kommt es laut Wahlen vor, dass Töffahrende übersehen werden: «Lenkerinnen und Lenker eines Töffs müssen dafür sorgen, dass sie gut sichtbar sind.» Dazu gehören beispielsweise helle oder reflektierende Kleidung oder das Tragen einer reflektierenden Weste über der Töffkleidung. «Ein Helm ist laut der Norm zwingend vorgeschrieben, am besten ein Integralhelm.» Wahlen empfiehlt zudem eine spezielle Töffhose mit geprüften Knie-, Hüft- und Schienbeinprotektoren.
«Die Hauptunfallursache ist das Missachten des Vortritts»
Gegenüber Autos verfügen Töfflenkende über keine schützende Karosserie rundherum. «Auch fehlen Knautschzone und Gurt», erwähnt die Mediensprecherin. Anders als Velos sind die Töfffahrer zudem mit deutlich höheren Geschwindigkeiten unterwegs. Bei einem Unfall werden sie schneller und auch schwerer verletzt.
Mehr als die Hälfte der Töffunfälle werden durch Kollisionen mit anderen Fahrzeugen verursacht, in dem der Vortritt missachtet wird. Laut Wahlen ist das die Unfallursache Nummer eins: «Solche Unfälle passieren grösstenteils innerorts auf Kreuzungen. In rund 60 Prozent der Fälle tragen andere Fahrzeuglenkerinnen und Fahrzeuglenker die Verantwortung.»
Grund Nummer zwei ist eine überhöhte Geschwindigkeit. «Rund ein Drittel der schweren Unfälle beim Töfffahren sind Selbstunfälle.» Weiter erklärt Wahlen, dass meist nicht das Überschreiten des Tempolimits an sich das Problem ist, sondern Fahrfehler, die im Zusammenhang mit der Geschwindigkeit passieren. «Die Töfffahrenden kollidieren häufig mit Hindernissen am Strassenrand oder auch abseits der Strasse.»
(red.)