Schweiz

Eier-Produktion: Bio Suisse will keine Bibeli mehr töten

Eier-Produktion

Bio Suisse will keine Bibeli mehr töten

· Online seit 17.11.2021, 16:07 Uhr
Ab 2026 sollen in Bio Suisse-Betrieben keine Küken mehr getötet werden. Auch die In-Ovo-Technologie zur Bestimmung des Geschlechts wird verboten. Die Delegierten von Bio Suisse haben am Mittwoch die entsprechenden Grundsatzentscheide gefällt.
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Jährlich werden in der Schweiz Millionen männliche Küken vergast. Der Grund: Hühnerrassen, die viele Eier legen, sind für die Mast nicht rentabel, sie nehmen nicht schnell genug zu. Auch für Bio-Eier müssen heute die männlichen Küken sterben.

Am Mittwoch hat die Delegiertenversammlung von Bio Suisse aber entschieden: Ab 2026 soll Schluss sein mit dem Töten von Bibeli für Bio-Eier. Stattdessen setzt Bio Suisse auf das sogenannte Zweinutzungshuhn. Anstatt den zwei verschiedenen extrem gezüchteten Hühnerrassen (reine Legehennen und reine Masthühner) sollen Hühner gezüchtet werden, die zwar nicht ganz so viele Eier legen, dafür aber mehr Fleisch ansetzen. «Die Brüder der Legehennen werden also nicht am ersten Tag vergast, sondern aufgezogen, gemästet und dann gegessen», erklärt David Herrmann von Bio Suisse gegenüber den Radios von CH Media.

Eierpreise

Die Bio-Eier dürften dadurch teurer werden, heisst es von Bio Suisse. «Die tiefere Legeleistung der Zweinutzungshühner hat Auswirkungen auf den Preis», sagt David Herrmann. Auf die Poulet-Mast seien die Auswirkungen jedoch geringer. Diese können im Rahmen der bestehenden Betriebe aufgezogen werden.

Geschlechtererkennung im Ei

Verbieten will Bio Suisse ausserdem die sogenannte In-Ovo-Technologie, mit der das Geschlecht bereits im Ei bestimmt werden kann. Bei diesem Verfahren wird mit einer Pipette ein Tröpfchen vom Ei entnommen. Diese Flüssigkeit wird dann mit einer Art Schwangerschaftstest für die Bestimmung des Geschlechts verwendet. Die Eier mit männlichen Küken werden dann aussortiert. «Nur sind diese Technologien nicht so, dass sie zur Philosophie von Bio Suisse passen würden», sagt David Herrmann. Denn auch da werden die männlichen Embryos aussortiert und geschreddert.

Die Umstellung auf das Zweinutzungshuhn bringe die getrennte Eier- und Fleischproduktion wieder zusammen, so gehe man zurück zum Ursprung, heisst es von Bio Suisse weiter. Nachteile gäbe es aber in der Nachhaltigkeit, weil die Zweinutzungshühner für dieselbe Leistung mehr Futter brauchen.

(cel)

veröffentlicht: 17. November 2021 16:07
aktualisiert: 17. November 2021 16:07
Quelle: ArgoviaToday

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