Juckender Hautausschlag

«Endlich weiss ich, dass der Booster die Ursache war»

11.02.2022, 14:49 Uhr
· Online seit 11.02.2022, 14:44 Uhr
Bei gegen Corona geimpften Personen treten vermehrt unangenehme Hautausschläge auf. Diese stehen im Zusammenhang mit der Boosterimpfung, bestätigen Ärzte. Eine Direktbetroffene aus Zürich erzählt.
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Laura G. (31) aus Zürich wacht Ende Januar nach einem langen Schlaf auf, reibt sich die Augen und fühlt augenblicklich einen heftigen Juckreiz im Gesicht. «Im Spiegel sah ich, wie sich ein roter Ausschlag vom Gesicht auf meinen Nacken ausbreitete. Mein ganzer Körper war in kürzester Zeit davon betroffen», so Laura G. zu ZüriToday. «Es juckte extrem. Es machte mich fast wahnsinnig und ich habe mich überall gekratzt.»

Laura G. ist nicht die einzige

Aktuell häufen sich Meldungen von Personen, die nach der Boosterimpfung unter Hautausschlag mit üblem Juckreiz leiden. Das Phänomen beobachtet auch Peter Schmid-Grendelmeier, Leiter Allergiestation der Dermatologischen Klinik am Universitätsspital Zürich: «Es gibt vermehrt Personen, die Nesselfieber haben – und zwar in möglichem Zusammenhang mit dem Booster.»

Seine Erklärung: «Nesselfieber kann durch das Immunsystem ausgelöst werden, das durch den Booster aktiviert wird. Weil die Immunantwort beim Boostern stärker ausfällt als bei den beiden vorherigen Impfungen, können auch unangenehme Nebenwirkungen wie Nesselfieber verstärkt werden.»

Swissmedic reagiert auf Zunahme

Nun reagiert das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic. Bisher gingen bei Swissmedic mehr als 200 Meldungen zu Nesselfieber nach der Boosterimpfung ein, berichtet die Luzerner Zeitung. Swissmedic geht von weiteren Fällen aus, die nicht gemeldet wurden. «Die Meldungen werden derzeit detailliert untersucht», so ein Sprecher. Offenbar tritt Nesselfieber beim Impfstoff von Moderna häufiger als Nebenwirkung auf als bei anderen Impfstoffen. Der Impfstoffhersteller geht davon aus, dass beim eigenen Produkt Spikevax zwischen einem und zehn Prozent der Geimpften von Nesselfieber betroffen sein könnten.

«Nesselfieber heilt ohne Narben»

Dermatologe Peter Schmid-Grendelmeier gibt für alle Betroffenen Entwarnung: «Nesselfieber führt nicht zu schweren Symptomen und heilt ohne Narben ab. Es ist durch Antihistamin-Tabletten behandelbar.» Laura G. aus Zürich hat sich kurz nach Auftreten des unangenehmen Ausschlags ebenfalls Tabletten verschreiben lassen. «Das hat geholfen.» Sie fügt erleichtert hinzu: «Bis jetzt wusste ich nicht, warum ich Nesselfieber bekommen habe. Endlich habe ich die Gewissheit, dass der Booster dafür verantwortlich ist.»

veröffentlicht: 11. Februar 2022 14:44
aktualisiert: 11. Februar 2022 14:49
Quelle: ZüriToday

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