Diese Untersuchungsphase soll nun 24 Monate dauern, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Dabei sollen Kernfragen wie die Ausgestaltung und die Verteilung eines digitalen Euro geklärt werden.
Bislang hatte es bei der EZB dazu lediglich Vorarbeiten gegeben. Die Untersuchungsphase werde die Entscheidung zur Einführung eines digitalen Euro nicht vorwegnehmen, erklärte die EZB. Diese Entscheidung werde später gefällt.
Rund um den Globus prüfen derzeit Notenbanken die Einführung digitaler Versionen ihrer Währungen. Neben der zunehmenden Verbreitung von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether hatten vor allem die Pläne des Technologiekonzerns Facebook zur Einführung einer eigenen «Cyberwährung» unter dem Namen Libra und danach Diem das Interesse der Zentralbanken angeheizt.
Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in den vergangenen Monaten Versuche mit einer eigenen Digitalwährung durchgeführt. Diese soll allerdings lediglich für Zahlungen zwischen Finanzinstituten verwendet werden. Damit sollen diesen neue technische Möglichkeiten eröffnet werden wie etwa die im Krypto-Bereich verwendeten «Smart Contracts».
Die SNB hat sich allerdings immer wieder gegen eine breit verfügbare Digitalwährung ausgesprochen, die von Nicht-Finanzunternehmen und Konsumentinnen und Konsumenten genutzt werden könnte.
SNB-Direktorin Andréa Maechler sieht etwa die Gefahr, dass die Nationalbank mit einer solchen Währung in die Domäne der Banken eindringen würde, wie sie im Juni an einem Bankenanlass erklärt hatte: So könnten die Menschen in Krisenzeiten ihre Gelder in grossem Stil aus den Geschäftsbanken abziehen und in eine sichere Zentralbankwährung umschichten würden.