Weihnachten

Festtage bringen Hudelwetter und Lawinengefahr

· Online seit 23.12.2022, 13:02 Uhr
Statt in der warmen Stube den weissen Flocken beim Tanzen zuzuschauen, ist es über zehn Grad warm und stürmt. In den höheren Regionen stehen Seilbahnen still und Züge fallen aus. In teils Gebieten droht sogar Lawinengefahr.
Anzeige

Garstiges Wetter kurz vor Heiligabend mit Wind und ergiebigen Niederschlägen: Am frühen Freitagmorgen fegten starke Windböen über die Schweiz. Am stärksten windete es auf dem Jungfraujoch BE mit 131 Kilometern pro Stunde.

Orkanböen von 121 km/h gab es auch auf dem Säntis AR. Im Flachland zeigte die Basler Wetterstation St. Chrischona mit 83 km/h die höchste Windgeschwindigkeit an, wie der Wetterdienst Meteonews am Freitag mitteilte.

Ausfälle bei Zug und Seilbahn

Der Wind führte zur Einstellung des Seilbahnbetriebs zwischen Grindelwald Terminal und dem Männlichen sowie der Männlichenbahn zwischen Wengen und dem Männlichen, wie der Bahninformationsdienst Railinfo via Twitter und die SBB auf ihrer Internetseite meldeten. Die Dauer der Einschränkung sei unbestimmt, hiess es.

Ebenso vermeldeten die SBB, dass die S-Bahn zwischen Appenzell und Wasserauen wegen starker Winde bis am Freitagabend ausfalle.

Für das Schweizer Flachland galt laut dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie eine mässige Windgefahr, sprich Windspitzen in den tiefen und mittleren Lagen von 70 bis 90 km/h und ab über 1600 Höhenmetern von 100 bis 130 km/h.

Hochwassergefahr statt weisse Weihnachten

Der starke Regen und die Schneeschmelze führen laut Bundesamt für Umwelt (Bafu) zu einer mässigen Hochwassergefahr.

Bereits am Donnerstag hatten Lawinenforscher für Freitag vor der zweithöchsten Lawinengefahrenstufe in Teilen der Schweiz gewarnt. Sie gilt für die Regionen am nördlichen Alpenkamm vom Chablais bis zum Grimselpass sowie für das Unterwallis.

Für diese Region gilt die Gefahrenstufe 4 (gross), wie dem neusten Lawinenbulletin des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF vom Donnerstag hervorging. Sonst gilt verbreitet eine erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3), in Graubünden und im Süden oft eine mässige (Stufe 2).

Weihnachts-Wetter zum Drinnen bleiben

Meteorologen erwarten für die kommenden Tage weiterhin «Hudelwetter». Zum einen sind ergiebige Niederschläge vorhergesagt, zum andern stürmische Westwinde. Die Schneefallgrenze soll in der Nacht auf Freitag von 1600 Meter auf 2000 bis 2300 Meter steigen.

Am 24. Dezember soll es vormittags weiterhin trüb und nass bleiben. Gegen Abend lässt der Regen nach, mild bleibt es aber mit zehn bis zwölf Grad wie «MeteoNews» schreibt. Zum ersten Weihnachtstag am 25. Dezember lässt der Wind auch etwas nach und die Temperaturen sinken im Flachland wieder in den einstelligen Bereich. Hat mans über den Nebel hinaus geschafft, erwarten einen sonnige Abschnitte mit Temperaturen bis zu 14 Grad in föhnigen Alpentälern. Die Nullgradgrenze steigt auf satte 3000 Meter an.

Zum Stephanstag, dem 26. Dezember, wird es nach einer kurzen Auflockerung wieder bewölkt. Auch wird es wieder Kälter und vom Jura her drohen Niederschläge. Perfektes Sofa-Kuschel-Guetzli-Wetter also.

(sda/roa)

veröffentlicht: 23. Dezember 2022 13:02
aktualisiert: 23. Dezember 2022 13:02
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch