Mis Dihei

Flohmarktfan und Bastler: «Im Garten könnte es einem schwindlig werden»

· Online seit 25.09.2021, 16:29 Uhr
Egal ob Radios, Funkgräte, Spulenmaschinen oder Musikinstrumente – Flohmarktfan Georg aus Oberebersol im Kanton Luzern hat eine wahre Sammelleidenschaft. Er ist aber auch ein begeisterter Bastler. Er baut Holzlastwagen und auch riesige Betonbrunnen, von letzteren stehen ganze 20 Stück in seinem Garten.

Quelle: tvo

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Die Türe geht auf und ein freundlicher Georg (64) bergüsst uns. Auf der Bank neben dem Eingang sitzt eine Schaufensterpuppe mit zwei Babypuppen im Arm, doch das bleibt nicht das einzig Kuriose in Georgs «Dihei». Der Gastgeber führt uns direkt in einen Anbau des Einfamilienhauses, in dem er seit über zehn Jahren mit seiner Frau Elisabeth wohnt.

Der Schuppen ist bis zum Dach gefüllt mit unzähligen Radios, Funk- und Spulengeräten aus den 60er und 70er Jahren. Täglich setzt Georg gemäss eigenen Angaben jedes einzelne Gerät kurz in Betrieb. «Damit sie nicht kaputtgehen. Sollte dies doch der Fall sein, flicke ich sie wieder.»

«Ordnen, sortieren und flicken»

Weiter geht in den nächsten Schuppen, wo Georg seine Holzwerkstatt zeigt. «Hier arbeite ich jeden Tag, was mir sehr viel Befriedigung gibt.» Der Luzerner steht kurz vor der Pension, derzeit arbeitet er in einer kleinen Heizungs- und Sanitärfirma als Allrounder.

Rund um das Haus und in den Baracken sind überall Gegenstände, Holzteile, Gusseisengegenstände, Werkzeuge und vieles mehr. Doch Georg stellt klar. «Ich bin kein Messie. Diese häufen alles nur an. Ich hingegen ordne und sortiere und flicke, was man flicken kann. Den Rest entsorge ich.»

Was er aber bestimmt nicht entsorgt, sind seine aus Holz hergestellten, harassgrossen Lastwagenmodelle aus verschiedenen Autobauepochen. «An diesen habe ich grosse Freude.» Auch ein Berner Bauernhaus oder die Luzerner Kapellbrücke gehören zur Sammlung. 1986 hat es Georg sogar ins Guinness Buch der Rekorde geschafft, mit der grössten funktionierenden Tabakpfeife, die er zusammen mit zehn Kollegen gebaut hat.

Es plätschert und dreht in Georgs Garten

Im Garten gibt es keine Wiese, dafür fehlt schlicht der Platz – hier stehen seine monströsen Beton-Brunnen, alle 20 hat er selbstverständlich selbst gebaut. Wasser plätschert über zahllose, drehende Wasserräder. «Hier im Garten könnte es einem schwindlig werden.» Auch Skulpturen hat Georg gebaut, zum Beispiel einen Leuchtturm, einen Tornado und ein ganzes kleines Dorf aus Betonhäusern, das nachts beleuchtet wird.

Zuletzt zeigt Georg das Haus. Kein Einrichtungsgegenstand ist neu gekauft, alles kommt aus dem Brockenhaus. «Das hat viel mehr Reiz, wenn man etwas noch flicken muss.» Letzte Destination ist der Estrich: Hier steht seine ansehnliche Sammlung von Handorgeln und anderen Instrumenten, selbstverständlich alle auf dem Flohmarkt gekauft und wieder instand gesetzt. Ein Ständchen gibt er der Sendung «Mis Dihei» allerdings nicht.

(agm)

veröffentlicht: 25. September 2021 16:29
aktualisiert: 25. September 2021 16:29
Quelle: FM1Today

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