Nachfrage verdoppelt

Folge der natürlichen Verhütung: Jedes Jahr über 100'000 Pillen danach verschrieben

· Online seit 21.08.2022, 06:53 Uhr
Immer mehr junge Frauen verhüten hormonfrei. Weil solche Verhütungsmethoden häufig weniger zuverlässig sind, steigt nun die Nachfrage nach der Pille danach.
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Die Nachfrage nach der Pille danach hat sich innert vier Jahren verdoppelt, zeigen Zahlen des Apothekerverbands Pharmasuisse, die der SonntagsZeitung vorliegen: 2021 wurden über 105’000 Pillen danach verkauft, während es 2017 noch 52’000 waren.

Ein Grund für die Zunahme: junge Frauen verhüten zunehmend natürlich und greifen zu Methoden, die deutlich weniger zuverlässig sind. Eine noch viel grössere Hormonbombe ist allerdings die Pille danach. «Die Pille danach sollte eine Notfall-Lösung sein und nicht als Verhütungsmethode angeschaut werden», sagt Metin San, Inhaber der Bellevue Apotheke in Zürich. Den meisten Frauen sei dies auch bewusst.

Auch Christine Sieber von der Stiftung Sexuelle Gesundheit sagt, dass sich Frauen nicht fahrlässig verhielten, wenn sie hormonfrei verhüten. Zugelassen ist die Pille danach für alle Frauen ohne Rezept, auch für unter 16-jährige. Doch gerade sehr jungen Frauen werde die Abgabe regelmässig verweigert, sagt Katja Hochstrasser, Sexualpädagogin und Mitarbeiterin der Fachstelle Spiz in Zürich. «Das darf nicht sein», sagt Metin San von der Zürcher Bellevue Apotheke. «Es ist wichtig, sich für sie Zeit zu nehmen und auch rasch zu handeln.» 

veröffentlicht: 21. August 2022 06:53
aktualisiert: 21. August 2022 06:53
Quelle: ArgoviaToday

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