«Es ist witzig, wenn man Putin sieht, wie er das Couvert schluckt und würgt», beschreibt eine Passantin die Szenerie, die sich am Montag am Hauptbahnhof Zürich abspielt. Was macht der russische Präsident in Zürich? Es ist natürlich nicht der echte. Putin blickt von einem interaktiven Werbeplakat auf die Pendlerinnen und Pendler am HB herunter.
Frau durchbricht Security-Sperre
Hinter der Aktion steht die Stiftung Myclimate. Sie fordern mit dem Plakat ein Ja zum Klimaschutzgesetz am 18. Juni. Stimmbürgerinnen und Stimmbürger können beim Plakat Abstimmungs-Couverts einwerfen – und zwar direkt in den Mund Putins.
Die Werbeaktion hat am Dienstagmorgen ein brutales Ende gefunden: Eine Frau hat die Security-Sperre durchbrochen und die Schutzscheibe und einen LED-Screen zerstört – und zwar mit einem Haushalts-Hammer.
Quelle: ZüriToday / Tobias Matsch
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Die Kantonspolizei Zürich bestätigt den Vorfall auf Anfrage von ZüriToday. Wer die Frau ist und was sie mit der Hammer-Attacke bezweckte, ist nicht klar. Gemäss der Kantonspolizei handelt es sich um eine 67-Jährige. Weitere Angaben könnten aufgrund des laufenden Verfahrens nicht gemacht werden.
Die Scherben seien aufgeräumt worden, die Werbetafel aber noch nicht wieder in Betrieb genommen, erklärt Myclimate. Der Security-Einsatz werde jetzt verschärft. Am Donnerstag soll der virtuelle, würgende Putin in Bern stehen. Mit reparierter Scheibe. Hungrig auf Abstimmungscouverts.
Schweiz sei abhängig von Putin
Warum die Aktion? Stephen Neff, CEO von Myclimate, lässt sich wie folgt zitieren: «Uns als myclimate ist es ein Anliegen, dass wir hier in der Schweiz politische Diskussionen anständig im Rahmen der freien Meinungsäusserung führen können. Wir haben eine aufrüttelnde Idee umgesetzt – und wollten auf ein Argument hinweisen, das in der Diskussion um das Klimagesetz bislang vergessen ging: die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen von Autokraten wie Putin.»
So reagieren Zürcherinnen und Zürcher auf die Werbeaktion: