Energie

Gas aus Frankreich könnte Schweiz über die Runden bringen

· Online seit 07.10.2022, 10:30 Uhr
Seit Juli konnte die Schweiz deutlich mehr Gas aus Frankreich importieren. Möglich ist, dass dies Versorgungsprobleme im Winter verhindert.
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Für die Energieversorgung im kommenden Herbst und Winter gibt es optimistische Prognosen. Über den traditionellen Weg russischen Gases via Deutschland kam laut Zahlen der deutschen Bundesnetzagentur zuletzt fast kein Gas mehr an.

Seit Juli konnte die Schweiz dafür deutlich mehr davon aus Frankreich importieren, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Damit ist sie weniger abhängig vom russischen Gas.

«Ganzes Land versorgen»

«Ich kann bestätigen, dass in jüngster Zeit mehr Gas aus Frankreich als aus Deutschland in die Schweiz geliefert wurde», sagt ein Sprecher des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie zur Zeitung. Rein technisch wäre möglich, das ganze Land auch während der kommenden Wintermonate mit französischem Gas zu versorgen. 

Das Gas wird aus Frankreich an der Grenze bei Oltingue im Elsass eingespeist. Ein Zweig der Transitgas-Röhre, der dorthin verläuft, geht quer durch die Schweiz und verbindet das Gasnetz zwischen Frankreich, Deutschland und Italien.

Attraktive Preise

Auch regionale Schweizer Gasversorger sind laut der Zeitung an dieses Netz angebunden. Sie würden etwa 90 Prozent ihres Gases aus dem Transitgas-System beziehen, bestätigt Andreas Bolliger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Erdgas Ostschweiz AG. Im Moment komme der physische Gasfluss stark aus Frankreich. 

Aber nicht nur die genügende Menge an Gas ist verantwortlich für die verstärkten Einfuhren aus Frankreich. Auch der Preis spielt eine Rolle. So ist französisches Gas mit zuletzt 92 Euro pro Megawattstunde günstiger als in anderen Teilen Europas. 

(bza)

veröffentlicht: 7. Oktober 2022 10:30
aktualisiert: 7. Oktober 2022 10:30
Quelle: Today-Zentralredaktion

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