Einfuhr

Gefälschte Produkte und Tierschutzfälle beschäftigen Zoll

· Online seit 10.03.2022, 09:53 Uhr
Am Schweizer Zoll sind 2021 erneut mehr Fälle von Produktepiraterie und falsch eingeführten Tieren verzeichnet worden. Beides führen die Verantwortlichen auch auf die Coronapandemie zurück, wie es in der am Donnerstag veröffentlichten Jahresbilanz heisst.
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In Pandemiezeiten haben sich viele im Home-Office eingeschlossene Personen ein Haustier angeschafft: «Die Einfuhr von Heimtieren, insbesondere von Hunden, hat zugenommen», hält das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) dazu fest. Und: Damit habe auch die Zahl der nicht vorschriftsgemäss eingeführten Tiere zugenommen.

Verzeichnete das BAZG im Tierschutzbereich im Jahr 2020 noch 654 Fälle, waren es im vergangenen Jahr mit 2560 Fällen massiv mehr. Am häufigsten sei es unterlassen worden, die Tiere an einem besetzten Grenzübergang sofort anzumelden. Beim Grossteil dieser Fälle hätten gleichzeitig auf Widerhandlungen gegen das Tierseuchen- oder Tierschutzgesetz vorgelegen.

So wurden gemäss Bundesamt etwa Hundewelpen eingeführt, die noch nicht das Minimalalter von 56 Tagen erreicht hatten. Zudem wurden auch coupierte Hunde eingeführt, was in der Schweiz verboten ist.

Gefälschte Ware abgefangen

Der während der Pandemie boomende Onlinehandel bescherte dem BAZG ebenfalls viel Arbeit. Dessen Mitarbeitende haben im vergangenen Jahr deutlich mehr gefälschte Produkte abgefangen. 2021 stellten sie insgesamt 5959 Fälschungen sicher, im Jahr davor waren es 4433.

Da die Reiserestriktionen im Vergleich zum Vorjahr leicht gelockert wurden, wurden auch im Reiseverkehr wieder mehr Fälle von Produktepiraterie verzeichnet (2021: 2881, 2020: 2246).

2021 hielt das BAZG auch deutlich mehr Personen an, die sich rechtswidrig in der Schweiz aufhielten. Dass deren Zahl von rund 11'000 auf knapp 19'000 gestiegen ist, führt das Bundesamt in erster Linie auf afghanische Flüchtlinge zurück.

Diese seien im zweiten Halbjahr 2021 von Österreich her irregulär in die Schweiz eingereist. Meist handelt es sich dabei um junge Männer und Jugendliche, die sich schon längere Zeit in Europa oder in der Türkei aufgehalten hatten.

Hälfte der Einnahmen aus Mehrwertsteuer

Die Gesamteinnahmen des Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit sind 2021 gegenüber dem Vorjahr von 21,8 Milliarden Franken auf 23,5 Milliarden Franken angestiegen.

Damit liegen die Einnahmen über dem Wert des Vor-Corona-Jahres 2019, als 23,0 Milliarden Franken ausgewiesen wurden. Die Zunahme ist gemäss Jahresbilanz hauptsächlich auf die zusätzlichen Einnahmen bei der Mehrwertsteuer zurückzuführen. Im Vergleich zum Ausnahmejahr 2020 seien wieder mehr Waren importiert worden.

Die Mehrwertsteuer macht rund die Hälfte der BAZG-Einnahmen aus. Weitere Einnahmen stammen im Wesentlichen aus Mineralölsteuer, Tabaksteuer, Schwerverkehrsabgabe und Einfuhrzöllen.

veröffentlicht: 10. März 2022 09:53
aktualisiert: 10. März 2022 09:53
Quelle: sda

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