Gegen Stigmatisierung: Tausende nehmen in Bern an Mad Pride teil
Am Samstag machten meherere hundert Personen in Bern auf psychische Krankheiten und deren Entstigmatisierung aufmerksam. Die zum Teil verkleideten Teilnehmenden zogen mit lautstarker Musikbegleitung durch die Berner Altstadtgassen. Bei Zwischenstopps wurde mit Reden auf die Bedeutung von Mental-Health-Angeboten aufmerksam gemacht. Auf mitgebrachten Plakaten war etwa zu lesen «Mad? No, just human» oder «eine Diagnose ist noch keine Biografie».
#MadPride pic.twitter.com/K2igSFGOg7
— St3th 🫣 (@St3thrich) June 18, 2022
Nicht nur ein Umzug
Nach der Parade gingen die Aktivitäten am Nachmittag auf dem Bundesplatz mit Livemusik, Reden und Marktständen zu Ende. Nach Angaben der Organisatoren nahmen insgesamt über 4000 Menschen teil.
Getragen wird die Mad Pride von mehr als 25 nationalen und regionalen Organisationen und Fachverbänden, wie die Veranstalter schrieben. Unterstützt wird die Pride auch von der Eidgenossenschaft.
Unterstützung vom Gesundheitsminister
Gesundheitsminister Alain Berset wies am Samstag auf Twitter auf die Veranstaltung hin: «Psychische Krankheiten gehören zu den häufigsten, jede und jeder kann irgendwann im Leben davon betroffen sein. Indem wir darüber reden, können wir die Lebensqualität von Erkrankten und Angehörigen verbessern.»
Psychische Krankheiten gehören zu den häufigsten, jede und jeder kann irgendwann im Leben davon betroffen sein. Indem wir darüber reden, können wir die Lebensqualität von Erkrankten und Angehörigen verbessern 📣🦜 Dazu ermutigt die #MadPride, die heute in Bern stattfindet. pic.twitter.com/yMObTEn20z
— Alain Berset (@alain_berset) June 18, 2022
Die Idee einer Mad Pride stammt ursprünglich aus Kanada und lehnt sich an den Geist der Gay Pride. 1993 in Toronto gegründet, findet der Umzug seither in vielen Ländern statt. In der Schweiz wurde erstmals 2019 eine Mad Pride durchgeführt. Die Veranstalter möchten den Event auch hierzulande fest etablieren.