Klima

Gegner des CO2-Gesetzes vorne - Noch kein definitiver Entscheid

· Online seit 13.06.2021, 15:15 Uhr
Gemäss der vierten Hochrechnung von gfs.bern im Auftrag der SRG haben 51 Prozent der Schweizer Stimmbevölkerung das CO2-Gesetz abgelehnt. Der Fehlerbereich liegt bei plus/minus einem Prozentpunkt. Die Abstimmung ist laut Experten noch nicht entschieden.
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Lukas Golder von gfs.bern sagte in der Abstimmungssendung des Schweizer Fernsehens SRF jedoch, dass derzeit «viel eher von einem Nein auszugehen» sei. Diese Aussage habe sich verdichtet, sagte er am frühen Sonntagnachmittag. «Wir haben viele Hinweise auf ein Nein, aber wir sind nicht sicher.»

Urs Bieri von gfs.bern analysierte im Schweizer Radio SRF, dass vor allem ländliche Regionen die Vorlage abgelehnt hätten. Das führe zu einem «vermutlichen Nein». Klar sei, dass die SVP mit ihren Nein-Argumenten weit über ihre eigene Basis hinaus habe überzeugen können.

Zudem sieht es so aus, dass die ländliche Bevölkerung viel stärker mobilisiert wurde wegen der beiden Agrarinitiativen. Viele dürften neben dem Nein zur Trinkwasser- und zur Pestizidinitiative auch ein Nein zum CO2-Gesetz in die Urne gelegt haben. Diese Meinung äusserten verschiedene Experten unisono.

Die bisher vorliegenden Schlussresultate und Trendmeldungen aus den Kantonen zeigen den angesprochenen Stadt-Land-Graben. In ländlich geprägten Kantonen wie Aargau, den beiden Appenzell, Glarus, Graubünden, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schaffhausen, Uri, Wallis und Zug wurde das CO2-Gesetz abgelehnt, und das teilweise deutlich. In den Kantonen Schwyz, Solothurn, St. Gallen, Tessin und Thurgau geht der Trend in die gleiche Richtung.

In urbanen Kantonen Basel-Stadt hingegen dürfte die Stimmbevölkerung klar Ja zur Vorlage sagen. Im Kanton Zürich zeigt die erste Hochrechnung eine Zustimmung von 51,3 Prozent. Genf und Neuenburg sind die bisher einzigen ausgezählten Kantone, in denen sich die Stimmbevölkerung für das CO2-Gesetz ausgesprochen hat.

Das knappe Resultat bei der Vorlage überrascht nicht: Die Umfragen von SRG und Tamedia rechneten in den Wochen vor der Abstimmung zwar jeweils mit einem Ja. Die Zustimmung zur Vorlage sank aber, je näher das Abstimmungsdatum rückte.

veröffentlicht: 13. Juni 2021 15:15
aktualisiert: 13. Juni 2021 15:15
Quelle: sda

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