«Oh Gott!»

Globetrotter-Chef tritt bei Bundesratskandidatin ins Fettnäpfchen

· Online seit 25.11.2022, 10:46 Uhr
André Lüthi, CEO von Globetrotter, besuchte mit einer Gruppe kürzlich das Bundeshaus. Für ein Gruppenfoto musste ein Fotograf her. Spontan quatschte Lüthi Elisabeth Baume-Schneider an. Die Bundesratskandidatin hatte er nicht erkannt.
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Die jurassische SP-Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider ist für die wenigsten Menschen in der Schweiz ein bekanntes Gesicht. Zumindest in den letzten Wochen hat daran auch ihre Bundesratskandidatur nichts geändert. Direkt zu spüren bekam Baume-Schneider dies am 14. November im Bundeshaus.

Damals besuchte André Lüthi, CEO der Globetrotter Group, mit einer Kadergruppe seines Unternehmens gerade das Bundeshaus. Auf der grossen Treppe wollte der Besuch ein Gruppenfoto schiessen – ein spontaner Fotograf musste her.

«Ich rief: ‹Grüessech!›»

Genau in diesem Moment lief Elisabeth Baume-Schneider die Treppe herunter in Richtung Ausgang. «Ich sah die Dame nur von hinten und rief: ‹Grüessech! Wäre es Ihnen vielleicht gleich, ein Foto von uns zu machen?», erinnert sich André Lüthi. SVP-Nationalrat Andreas Aebi, der die Gruppe eingeladen hatte, machte Lüthi darauf klar, dass er soeben eine Bundesratskandidatin angequatscht hatte.

«Oh Gott, Fettnäpfchen!», sei es aus ihm herausgeplatzt, berichtet André Lüthi. Die ganze Gruppe und auch Elisabeth Baume-Schneider hätten gelacht. «Sie nahm mir den Fauxpas nicht übel.» Zudem habe sie ihn ja auch nicht gekannt, sagt der bekannte CEO lachend und augenzwinkernd. Mit ihrer Reaktion konnte die Bundesratskandidatin punkten. «Die Gruppe meinte, dass sie Frau Baume-Schneider, die auch ihr Talent als Fotografin unter Beweis stellte, wohl wählen würde», so Lüthi.

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«Sehr angenehme Begegnung»

Die witzige Szene im Bundeshaus gab der «WOZ» eine Steilvorlage für ihr kürzlich erschienenes Portrait über die Kandidatin mit dem Titel «Elisabeth wer?».

Auch Elisabeth Baume-Schneider erinnert sich vergnügt an die Szene im Bundeshaus. «Es war eine sehr angenehme und lustige Begegnung», sagt sie. Dass André Lüthi sie nicht erkannte, störte die Bundesratskandidatin nicht. «Ihn habe ich ja auch nicht erkannt.»

Die Jurassierin empfand es sogar als «angenehm», nicht erkannt worden zu sein. «So bekam ich die Gelegenheit, ein hübsches Gruppenfoto zu machen. Vielen Dank dafür!», meint sie.

«Weniger Zeit für Gruppenfotos»

Doch würde die Ständerätin zur Bundesrätin gewählt, müsste sie sich mit weniger Anonymität begnügen. Mehr Bekanntheit schreckt sie vom Amt aber nicht ab. «Ich hätte dann vielleicht etwas weniger Zeit, Gruppenfotos zu machen», sagt Baume-Schneider lachend.

Dass sie noch mehr im öffentlichen Fokus stehen würde, sollte sie den Sprung in den Bundesrat schaffen, bereitet ihr keine Sorgen. Die Jurassierin begründet dies mit ihren Erfahrungen als Erziehungsdirektorin. Von 2002 bis 2015 amtete sie im Kanton als Direktorin des jurassischen Bildungsdepartements. «In der Schweiz können sich auch Menschen mit grosser Bekanntheit ungestört bewegen.»

Wichtig ist der Mutter zweier erwachsener Söhne, dass die Familie nicht darunter leidet, sollte sie Bundesrätin werden. «Schon als Regierungsrätin bemühte ich mich sehr darum, die Probleme aus der Politik nicht mit nach Hause zu nehmen», sagt sie. Die Menschen, die zu Hause auf einen warteten, sollten die volle Aufmerksamkeit bekommen.

veröffentlicht: 25. November 2022 10:46
aktualisiert: 25. November 2022 10:46
Quelle: Today-Zentralredaktion

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