Sechs Jahre sollen Pierin Vincenz und sein Komplize Beat Stocker ins Gefängnis. Darüber hinaus sollen die beiden Millionen von Franken zurückzahlen, die ihnen nicht zustehen, fordert die Staatsanwaltschaft vor dem Zürcher Bezirksgericht.
Die beiden sollen während ihrer Zeit bei der Raiffeisen-Bank krumme Deals gedreht haben. Die Rede ist von Firmen-Übernahmen, bei denen sie selber privat beteiligt gewesen waren. Weiter geht es aber auch um das Verpulvern von Spesen, dies unter anderem im Rotlicht-Milieu. 1'170 Franken gab er zum Beispiel in der Laguna Bar in Aarau aus.
Lange galt Pierin Vincenz als sauberster Banker der Schweiz. So setzte er sich beispielsweise für die Abschaffung des Schweizer Bankgeheimnisses ein. Auch geschäftlich hatte er geliefert. Vincenz hat die Raiffeisen zur Bank Nummer drei in der Schweiz gemacht.
Sowohl Pierin Vincenz als auch Beat Stocker bestreiten die Vorwürfe.
Mitbeschuldigter im Prozess gegen Pierin Vincenz hat Covid
Einer der Mitbeschuldigten im Prozess gegen den früheren Raiffeisenbank-Chef Pierin Vincenz ist an Covid-19 erkrankt. Er sitzt in Isolation. Die Verhandlung kann voraussichtlich trotzdem wie geplant heute Dienstag beginnen. Die Befragung dieses Mitbeschuldigten wird nun auf den 9. Februar verschoben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem erkrankten Beschuldigten vor, an den fragwürdigen Firmendeals beteiligt gewesen zu sein und fordert eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung.
Der Prozess mit insgesamt nun noch sechs anwesenden Beschuldigten soll wie geplant beginnen. Wegen den zahlreichen Beteiligten und dem grossen Medieninteresse findet die Verhandlung nicht in einem normalen Saal des Gerichts, sondern extern im Theatersaal des Volkshauses statt.
Bei der erkrankten Person handelt es sich nicht um einen der beiden Hauptbeschuldigten, Ex-Bankchef Pierin Vincenz und dessen Geschäftskollege Beat Stocker.
Quelle: TeleZüri
(red.)