Für einen guten Zweck

«Ich würde ihn zurückersteigern»: Attigers guter Tropfen bleibt weiterhin ohne Gebote

· Online seit 18.05.2022, 16:43 Uhr
Die gemeinnützige Organisation Staatslabor und das Schweizerische Rote Kreuz versteigern persönliche Gegenstände von Politikerinnen und Politiker aus der ganzen Schweiz. Der Aargauer Beitrag von Regierungsrat Stephan Attiger scheint dabei nicht zu munden.
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Unter den zu versteigernden Gegenständen findet man unter anderem Alain Bersets Krawatte, welche er am 16. März 2020 zur Verkündung der ausserordentlichen Lage wegen der Corona-Pandemie trug. Oder auch eine Röstiraffel von Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Sogar ein Alphorn ist zu finden. Mit 27 Geboten und einem stolzen Wert von 3600 Franken führt Bersets Krawatte die Rangliste der beliebtesten Gegenstände der Schweizer Politiker an.

Zu finden unter den Auktionsgegenständen ist auch der gute Tropfen des Aargauer Regierungsrats Stephan Attiger. Ein Gebot hat bei der Online-Versteigerung, welche bis am Sonntag andauerte, aber niemand abgegeben. Der Startpreis von 100 Franken für den Cuvée Rosen Reben aus Baden – Attigers Heimatstadt – ist immer noch nicht aufgerufen worden. Weshalb ist das wohl der Fall, Herr Attiger?

Badener Wein ohne Gebote

Das Prinzip hinter der Auktion war es, dass die Politiker einen exklusiven und persönlichen Gegenstand zur Verfügung stellen. Deshalb hat der ehemalige Badener Stadtrat zur Cuvée Rosen Reben gegriffen: «Ich hätte gedacht, dass die Leute an einer Flasche Wein mehr Freude haben als an eine Krawatte von mir.» Bei Herr Berset sei das laut Attiger jedoch eine andere Situation, zumal über die wohl bekannteste Krawatte der Schweiz bereits breit berichtet wurde.

Dass der 15-jährige Badener Rebensaft noch kein Gebot hat, kann sich Attiger nur so erklären: «Auf dem Bild kann man nicht richtig erkennen, um was für einen Wein es sich tatsächlich handelt.» Der Tropfen stammt nämlich von dem Rebberg am Schloss Stein aus dem Jahr 2007. «Das ist einer der ersten Jahrgänge, welche dort produziert wurden. Man denkt sich einfach, wenn man das Foto sieht, dass es eine normale Flasche Wein ist», erklärt der Regierungsrat. Dabei ist dieser exklusiv und kann mittlerweile in keinem Laden mehr gekauft werden.

«Ich würde ihn zurückersteigern»

Am Mittwoch findet in Bern die Schlussauktion statt. Alle Gegenstände kommen also nochmals unter den Hammer und die Online-Gebote können vor Ort überboten werden. Auch der Cuvée Rosen von Attiger bekommt eine letzte Chance, um von einem Bieter oder einer Bieterin ersteigert zu werden. «Ich hoffe, dass ein Badener für den Wein wirbt, der seinen Wert erkennt», sagt Attiger.

Falls dies nicht der Fall sein sollte, dann macht Attiger Nägel mit Köpfen: «Wenn er von niemandem ersteigert wird, dann werde ich ihn einfach zurückkaufen.» Wie viel er dafür zahlen wird, kann der Regierungsrat noch nicht sagen. Für ihn ist es wichtiger, dass man mitmacht und «ein beachtlicher Batzen» zusammen kommt. Dieser Batzen zugunsten der Einzelhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes ist bereits beachtlich: Er beläuft sich nach der Online-Auktion bereits auf 15'885 Franken.

Übrigens: Auch für die ArgoviaToday-Redaktion würde bei einer Rückersteigerung durch den Stephan Attiger etwas herausspringen. Der Regierungsrat hat uns versprochen: «Wir bringen den Wein in die Redaktion und stossen damit an.» Herr Attiger, wir sind gespannt!

(mbr)

veröffentlicht: 18. Mai 2022 16:43
aktualisiert: 18. Mai 2022 16:43
Quelle: ArgoviaToday

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