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Impfung für Schwangere und Booster – das musst du wissen

14.09.2021, 16:46 Uhr
· Online seit 14.09.2021, 16:12 Uhr
Diese Frage haben zahlreiche Schwangere schon lange gestellt: Wann kommt die Empfehlung des BAG für die Impfung? Nun ist sie da. Ausserdem gibt es Neues zur Situation auf den Intensivstationen, zur Durchimpfungsrate und zur Booster-Impfung.
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Können Schwangere sich nun bedenkenlos impfen lassen?

Das BAG empfiehlt neu die Impfung für schwangere Frauen ab der zwölften Schwangerschaftswoche. Die neusten Erkenntnisse haben gezeigt, dass Schwangere ohne Impfung ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben. Diese können auch Totgeburten nach sich ziehen. Inzwischen hat das BAG aber auch genügend Daten, um die Impfung «generell zu empfehlen». Schwangere konnten sich bereits zuvor auf Empfehlung eines Arztes impfen lassen. Die Impfempfehlung gilt übrigens auch ausdrücklich für stillende Frauen.

Warum sollten sich Frauen erst ab der 12. Schwangerschaftswoche impfen lassen?

Eigentlich gibt es keinen Grund, sich nicht vorher impfen zu lassen. Doch die ersten 12 Wochen einer Schwangerschaft sind besonders heikel, die Organe des Embryos werden in dieser Zeit ausgebildet. Fehlbildung der Organe führen im ersten Drittel der Schwangerschaft öfters zu Aborten als in der übrigen Zeit der Schwangerschaft. Das BAG will nicht, dass fälschlicherweise ein Zusammenhang zwischen Aborten und der Impfung gesehen werden.

Quelle: CH Media Video Unit

Wie viele Personen sind geimpft?

Auch wenn es dauernd heisst, die Impfkampagne nehme Fahrt auf, so sind in der Schweiz doch erst 52,9 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Die Zahl der Personen, die ihre erste Impfdosis erhalten haben, stieg aber innert kurzer Zeit stark an, sie liegt derzeit bei 60,39 Prozent. 27'000 Impfungen werden täglich verabreicht. Doch reiche dies noch immer nicht aus, um die Pandemie in den Griff zu bekommen, sagte Patrick Mathys vom BAG.

Wie lange gilt die Zertifikatspflicht noch?

Die Zertifikatspflicht kann dann wieder abgeschafft werden, wenn sich die Lage in den Spitälern nachhaltig entspannt. «Es bräuchte eine deutliche Steigerung der Impfzahlen», sagt Patrick Mathys (BAG). Er wolle sich aber nicht auf eine konkrete Zahl festlegen.

Wie sieht die Lage grundsätzlich aus?

Noch immer sind die Intensivstationen stark ausgelastet. Das Personal sei «besonders ausgelaugt». Das Infektionsgeschehen habe sich zwar eher beruhigt, aber die Lage sei noch immer angespannt. Täglich stecken sich 2000 bis 3000 Personen neu an. Mathys schliesst eine baldige weitere Infektionswelle nicht aus, weil nun die kältere Jahreszeit direkt bevor steht. Das Virus zirkuliert besonders in der mobilen Bevölkerung.

Quelle: CH Media Video Unit

Wem wird eine 3. Impfung empfohlen?

Zuerst müsse man herausfinden, welche Personen nach einer zweiten Impfung nicht mehr vor einer Infektion geschützt sind. Eine Empfehlung für eine Booster-Impfung werde nicht generell ausgesprochen. Nur Personen mit einem extrem schlechten Immunsystem werden derzeit ein drittes Mal geimpft.

Quelle: CH Media Video Unit

Warum hat das BAG Impfstoff von Johnson & Johnson eingekauft?

Der Bund hat in kleineren Mengen Vakzine von Johnson & Johnson besorgt, um sie jenen Personen zur Verfügung zu stellen, die Allergien auf Inhaltsstoffe der mRNA-Impfung aufweisen. Doch der Vertrag sei gar noch nicht unterschrieben, man werde zu gegebener Zeit informieren.

Quelle: CH Media Video Unit

veröffentlicht: 14. September 2021 16:12
aktualisiert: 14. September 2021 16:46
Quelle: FM1Today

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