Schweiz

Jeder Wolf riss im 2021 durchschnittlich 6 Nutztiere

06.05.2022, 13:16 Uhr

· Online seit 06.05.2022, 13:15 Uhr

Pro Wolf sind im vergangenen Jahr sechs Nutztiere gerissen worden. Gemäss der Gruppe Wolf Schweiz ist somit der «Erfolg» eines einzelnen Wolfes deutlich gesunken.

Bildquelle: KEYSTONE/DPA/ARMIN WEIGEL

Die in Bonstetten tot aufgefundenen Schafe wurden definitiv von einem Wolf gerissen. Die Naturschutzorganisation Pro Natura fordert ein "Nebeneinander" von Mensch und Wolf.

Bildquelle: Tele M1

Damit Bauern ihre Tiere schützen können, schlägt Pro Natura ihnen etwa vor, stärkere Zäune zu bauen.

Ob der Bonstetter Wolf überhaupt noch lebt, ist unklar. Kurz nach dem Vorfall in Bonstetten wurde ein toter Wolf auf einem Bahngleis bei Immensee (SZ) aufgefunden.

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148 Wölfe rissen im letzten Jahr 853 Nutztiere. Um die Jahrtausendwende hätten sechs Wölfe noch zweihundert Tiere gerissen, teilte die Gruppe Wolf Schweiz am Freitag mit. Dies obschon die Anzahl Nutztiere stabil geblieben sei.

Herdenschutz funktioniert

Die positive Bilanz führte die Gruppe auf den ausgebauten Herdenschutz zurück. In der Schweiz seien zuletzt 250 Herdenschutzhunde und dutzende Kilometer wolfsabweisende Zäune eingesetzt worden.

Die Gruppe Wolf Schweiz bietet nach eigenen Angaben Hand für eine pragmatische Regulierung des Wolfes, wenn zuvor Herdenschutzmassnahmen getroffen wurden. Sie betonte, dass eine Regulierung keinen Herdenschutz darstelle.

Gegenseite fordert «unbürokratischen» Abschuss

Der Verein Schweiz zum Schutz der ländlichen Lebensräumen vor Grossraubtieren berichtete am Freitag seinerseits, dass in diesem Jahr bereits im Kanton Tessin 50 Nutztiere und im Kanton Wallis 30 Tiere von Wölfen gerissen worden seien.

In einem offenen Brief an Bundesrätin Simonetta Sommaruga bat der Verein, die Abschussbewilligungen für Wölfe «unbürokratisch» zu erteilen. Auch forderte der Verein den Bundesrat dazu auf, Wolfsrudel in der Nähe von Siedlungsgebieten «zielführend zu regulieren».

(jaw/sda)