Wie die Berner Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte, ist am Bielersee mit einem Überschreiten des Hochwassergrenze um 25 bis 65 Zentimeter zu rechnen. Die Experten gehen davon aus, dass am Bielersee die Hochwassergrenze im Verlauf des Donnerstags überschritten wird und der höchste Pegel am Samstag erreicht ist.
Am Thunersee erwarten die Fachleute laut der Berner Staatskanzlei ein Anschwellen des Sees auf 25 bis 40 Zentimeter über der Hochwassergrenze. Die Aare in Bern dürfte laut dem Kanton Bern eine Abflussmenge von 500 bis 560 Kubikmetern pro Sekunde erreichen.
Zum Vergleich: Bei den Jahrhunderthochwassern von 1999 und 2005 beförderte die Aare in Bern jeweils knapp über 600 Kubikmeter pro Sekunde. Auch am Brienzersee erwarten die Fachleute laut der Berner Staatskanzlei ein Überschreiten der Hochwassergrenze.
Der Kanton Bern schreibt weiter, trotz Drosselungen am Wehr Port bei Biel sei es möglich, dass die sogenannten Murgenthaler Bedingungen nicht eingehalten werden könnten. Das Wehr drosselt den Auslauf des Bielersees in den Nidau-Büren-Kanal.
Die Murgenthaler Bedingungen regeln den zulässigen Abfluss aus dem Bielersee zum Schutz der aareabwärts liegenden Kantone Solothurn und Aargau. Sie wurden nach der Juragewässerkorrektion vom Bundesrat verordnet.
Wegen der vorhergesagten Regenmengen von lokal bis zu 100 Millimetern am Donnerstag und Freitag geht der Kanton Bern von Überschwemmungen aus.