Klima

Klimaaktivistinnen und -aktivisten fordern Klimagerechtigkeit

· Online seit 24.09.2021, 19:30 Uhr
Im Rahmen eines internationalen Aufrufs der Initiative Fridays for Future haben tausende Menschen am Freitag in mehreren Schweizer Städten Klimagerechtigkeit gefordert. Im Zentrum standen jene, die von der Klimakrise betroffen sind.
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Den Auftakt machte Zürich. Beim offiziellen Start des Klimastreiks am Nachmittag auf der Polyterrasse bei der ETH Zürich fanden sich zunächst ein paar hundert Personen ein - und mit jedem eintreffenden Polybähnchen und Tram wurden es etwas mehr. Nach Angaben der Organisatoren nahmen schliesslich 4000 Menschen an der Demonstration in Zürich teil. «Die Erde kocht vor Wut», hiess es auf einem Plakat. Auf anderen «Klimakiller Nr. 1 - Fleisch und Milch» oder «Stoppt die Ausbeutung».

Sonia Seneviratne, ETH-Professorin und Mitautorin des im August veröffentlichten neuste Berichts des Weltklimarats IPCC, warnte laut einer Mitteilung der Organisation Klimastreik in Zürich auf der Polyterrasse vor den Auswirkungen der Klimaerwärmung: «Der Wandel findet hier und jetzt statt, und es gibt bereits zu viele Todesfälle, auch in hochentwickelten Ländern», wurde sie in der Mitteilung zitiert.

Kritik an «Untätigkeit der Politik»

Der Klimastreik kritisierte die Untätigkeit der Politik. Auf dem Berner Münsterplatz versammelten sich seit 17.30 Uhr etwa 500 junge Aktivistinnen und Aktivisten zu einer Kundgebung. In Reden wurde mehr Klimagerechtigkeit eingefordert und Parolen skandiert.

In Genf malten die Aktivistinnen und Aktivisten auf dem Platz Bel-Air eine Weltkarte auf den Boden. In Rot waren die Regionen, die im Jahr 2100 nicht mehr bewohnbar sein werden, wenn der Ausstoss von Treibhausgasen nicht drastisch gesenkt werde.

In Aarau nahmen knapp 200 mehrheitlich junge Personen an der Kundgebung Teil. Die Gruppe marschierte durch die Bahnhofstrasse und am Regierungsgebäude vorbei. Es gab viele Sprechchöre. «Keine leeren Versprechungen mehr», stand auf einem Transparent. Die Polizei regelte den Verkehr.

200 bis 300 Personen forderten in Luzern «eine Normalität mit Zukunft». Sie zogen von der Altstadt über die Seebrücke und skandierten «abe mit dem CO2, ufe mit dem Klimaziel».

In Herisau AI nahmen rund 50 Personen am Klimastreik teil. Demo, Reden und Poetry Slam standen dort auf dem Programm. In Davos versammelten sich laut Polizei um 17 Uhr rund 25 Personen auf dem Arkadenplatz. Die Kundgebung verlief demnach friedlich.

In Bern und in Zürich sprachen nach Angaben des Klimastreiks ein Landwirt, ein Bauarbeiter und eine von den Fluten betroffene Frau darüber, wie sie die Auswirkungen der Klimakrise bereits jetzt hier in der Schweiz in ihrem Alltag zu spüren bekommen.

Demonstrationen auch in anderen Ländern

Klimaaktivistinnen und -aktivisten der Initiative Fridays for Future riefen auch in andern Ländern zu Kundgebungen auf. Demonstrationen gab es unter anderem in Berlin und weiteren deutschen Städten, in Dover und Manila.

Die Organisation Klimastreik Schweiz verwies auf den neusten Bericht des Weltklimarats IPCC, der vor Extremwetterereignissen mit einer Häufigkeit und Heftigkeit warnte, wie sie noch nie aufgetreten seien.

Gemäss Weltklimarat sei aber das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen noch erreichbar, wenn die Emissionen von Treibhausgasen ab sofort stark reduziert würden. Um dies einzufordern, schliesse sich der Klimastreik Schweiz auch dem nächsten internationalen Streik am 22. Oktober an, hiess es.

veröffentlicht: 24. September 2021 19:30
aktualisiert: 24. September 2021 19:30
Quelle: sda

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