«TalkTäglich»

«Knallerei löst bei vielen Menschen und Tieren Angst und Panik aus»

· Online seit 01.09.2021, 06:13 Uhr
Sollen Feuerwerke in der Schweiz eingeschränkt werden? Dies verlangt eine neue Volksinitiative. Ein Komitee um den Aargauer Roman Huber will den Verkauf und das Abbrennen von Feuerwerk mit Knalleffekt verbieten. Gegner lehnen eine Einschränkung ab und befürchten ein generelles Feuerwerksverbot. Die kontroverse Debatte im TalkTäglich.

Quelle: TeleM1

Anzeige

Kaum war das 1. August-Feuerwerk dieses Jahr verhallt, gab es nochmal einen lauten Knall: Der Untersiggenthaler Roman Huber und sein Komitee lancierten die Eidgenössische Volksinitiative «Für eine starke Einschränkung von Feuerwerk» (ArgoviaToday berichtete). Gegen das individuelle Abbrennen von laut knallendem Feuerwerk wollen er und seine Mitinitianten vorgehen. An die Vorschrift, nach der das Abbrennen von Feuerwerk nur an Silvester und am 1. August erlaubt ist, halte sich niemand, sagte Huber damals. Auch dieses Jahr sei die Knallerei bereits früher losgegangen. Feuerwerk sei heute einfach nicht mehr zeitgemäss. «Grössere, traditionelle Feuerwerke wie an einem Seenachtsfest sollen mit Bewilligung weiter stattfinden können», ergänzte er. Das bekräftigt der Initiant auch im TalkTäglich noch einmal. Ausserdem sollen Feuerwerke der «... Kategorie 1 und 2 – das sind Vulkane, Fontänen, Bengalische Zundhölzer und sogar noch kleine Raketen, die nicht knallen» ausgeklammert werden, präzisiert Huber.

Bundesverfassung zu ändern, geht zu weit

Einen zu grossen Einschnitt sieht SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner. Er signalisiert zwar Verständnis für Menschen und Tiere, die sensibel auf die Knallerei reagieren. Aber: «Wir reden von zwei bis drei Tagen im Jahr. Wenn man das im Bezug auf die Tradition sieht, dass wir unser Land feiern wollen, können wir da aufeinander Rücksicht nehmen.» Er selber versuche als Familienvater, seinen drei Töchtern am 1. August ein Spektakel zu bieten. Die Bundesverfassung zu ändern, geht Giezendanner zu weit. Zumal die von der Initiative betroffenen Artikel vor allem den Schutz des Menschen vor Kontaminierungen durch Verschmutzungen meinten. Ausserdem findet er: «Solche Einschränkungen können heute schon auf Gemeindeebene verordnet werden.»

Die Initiative hat übrigens durchaus Chancen: Eine ArgoviaToday-Umfrage im August förderte ein deutliches Ergebnis zutage: 70 Prozent von rund 830 Teilnehmenden unterstützte damals das Ansinnen Roman Hubers.

Der Initiativ-Text liegt gemäss der Website des Komitees zurzeit bei der Bundeskanzlei zur Prüfung. Danach soll mit der Unterschriftensammlung begonnen werden.

Den ganzen TalkTäglich unter Leitung von Moderator Rolf Cavalli siehst du oben im Video.

veröffentlicht: 1. September 2021 06:13
aktualisiert: 1. September 2021 06:13
Quelle: ArgoviaToday

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch