Die Antwort, die am Schluss der Ausstellung gegeben wird, lautet: «Du bist Landwirtschaft». Die Landwirte seien nämlich nur ein kleinerer Teil des Problems der heutigen Lebensmittelproduktion, sagte Stiftungsrat Urs Niggli, Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau in Frick AG. Entscheidend sei, wie sich die Menschen ernähren würden.
Das Museum nimmt für sich in Anspruch, auf wissenschaftlichen Fakten über die heutige Lebensmittelherstellung zu informieren. Damit solle ein Dialog ermöglicht werden, sagte Stiftungsratspräsident Max Eichenberger. Mit Hinweis auf die aktuelle Abstimmungspropaganda sagte er, Bauern und Städter lebten in verschiedenen Lebenswelten. Vorherrschend seien Missverständnisse und Nicht-Diskussion.
Film zum Einstieg
Die Ausstellung beginnt mit einem sechs Minuten langen Film zur Geschichte und den Herausforderungen der Landwirtschaft. In den folgenden Ausstellungsteilen geht es um Themen wie die industrielle Lebensmittelverarbeitung, den Pflanzenschutz, die Bodenbearbeitung, die Artenvielfalt oder die Zukunft.
Jeder der Ausstellungsteile ist zwar ähnlich aufgebaut, aber auch individuell gestaltet. Objekte aus der Sammlung - beim Thema Bodenbearbeitung etwa Pflüge oder ein Gerät zum Setzen von Rüben - stimmen auf das Thema ein. Wie diese Gerätschaften gebraucht wurden, zeigen Fotos von Ernst Brunner (1901-1979).
Das Thema wird dann problemorientiert beschrieben, zusätzliche Informationen können über Tablets, mit denen die Besucherinnen und Besucher am Eingang ausgerüstet werden, abgerufen werden. Als Kontrast wird in Porträts die Sicht der Bauern dazu dargelegt.
Spielerisches und Tipps
Die Ausstellung soll nicht nur belehren, sondern auch unterhalten. Jedes Thema wird deswegen auch spielerisch aufgegriffen. Bei der Bodenbearbeitung können die Besucherinnen und Besucher aus der Maulwurfsperspektive verschiedene Böden erkunden. Zudem gibt es Tipps für den Alltag - etwa wie man selbst kompostieren und den Boden verbessern kann.
Die Dauerausstellung soll mit Workshops und Sonderausstellungen ergänzt werden. Dabei sollen auch die globalen Zusammenhänge der Nahrungsmittelproduktion gezeigt werden. Module von Ausstellungen sollen zudem an andere Orte in der Schweiz ausgeliehen werden.
Die neue Dauerausstellung ist im Obergeschoss eines scheunenartigen Neubaus untergebracht, in den sich das Agrarmuseum eingemietet hat. Seine Neukonzeption hat sich das Museum rund drei Millionen Franken kosten lassen.
Zum Schweizerischen Agrarmuseum Burgrain gehört neben dem neuen Ausstellungsgebäude auch das Bürgerheim, in dem ebenfalls Ausstellungen gezeigt werden. Neben dem Museum befindet sich die Agrovision Burgrain, in der die gesamte Wertschöpfungskette der Lebensmittelproduktion zu sehen ist. Zur Agrovision gehören ein Biobauernhof, eine Käserei, eine Fleischverarbeitung, eine Bäckerei sowie ein Laden und ein Restaurant.