SPAC steht für Special Purpose Acquisition Company. Es handelt es sich um eine Mantelgesellschaft, die allein zum Erwerb einer nicht kotierten und namentlich (noch) nicht bekannten Zielgesellschaft gegründet wird. In Finanzkreisen spricht man daher auch von «Blankoscheck-Firmen».
Die SPAC sammelt zunächst Kapital über einen Börsengang (IPO) ein. Erst dann geht das SPAC auf die Suche nach einer Firma, die gekauft werden kann. Die Zielgesellschaft kommt so zu einer Kotierung an der Börse.
Anlegerschutz
Solche «Börsengänge durch die Hintertür» sind zuletzt in die Kritik geraten, weil sie etwa professionelle Investoren stark bevorzugen würden. Die SIX versichert, dass für diese nun ein neuer Kotierungsstandard entwickelt worden sei. Ziel sei insbesondere die «Wahrung eines angemessenen Grades an Anlegerschutz».
So sei die Dauer der SPACs etwa beschränkt auf maximal drei Jahre. Die im Rahmen eines IPO aufgenommenen Emissionserlöse müssten zudem auf einem Treuhandkonto einer Bank deponiert werden. Und es gebe ein grundsätzliches Rückgaberecht.
In den Startlöchern
Die Investmentgesellschaft Veraison, die mit einem eigenen SPAC in den Startlöchern steht, ist über die Zulassung dieser neuen Anlageform an der Schweizer Börse SIX erfreut. Das sei positiv für den Finanzplatz Schweiz, sagte Veraison-Manager Gregor Greber auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
Ob und wann Veraison seinen vorangekündigten SPAC «VT5» offiziell lancieren wird, liess Greber aber offen. «Die Details der Regulierung werden wir in den nächsten Tagen sorgfältig evaluieren.»